1.700 Kärntner Brücken unter Beobachtung
Akute Probleme gab es zuletzt bei der alten Lippitzbachbrücke, die im Mai komplett gesperrt werden musste, weil unter anderem das darunterliegende Stahltragwerk verrostet war. Auch bei der Seebachbrücke in Villach war Gefahr in Verzug, sagte am Mittwoch der Leiter der Straßenbauabteilung in Kärnten, Volker Bidmon. Die Seebachbrücke wurde in den vergangenen Monaten erneuert, mehr dazu in Baustart für Villacher Seebachbrücke. Auch die Draubrücke auf der L37 in Feistritz an der Drau ist derzeit nur einspurig befahrbar. Eine Prüfung ergab Mängel, so Bidmon.
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Brücke bekommen Schulnoten
Die mehr als 1.700 Brücken in Kärnten würden unter Dauerbeobachtung stehen, so Bidmon. Sie werden mindestens alle zwei Jahre von Brückenbaumeistern der vier Straßenbauabschnitte Klagenfurt, Villach, Spittal und Wolfsberg einer Prüfung unterzogen.
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Alle sechs Jahre werde dann ein Prüfbericht erstellt, in dem jeder Riss, jede Fuge, jede Abweichung von der Norm festgehalten werden muss. „Da wird die Brücke auf Herz und Niere überprüft“, so Bidmon. Der Zustand der Brücke wird dann in fünf Klassen eingeteilt, etwa wie Schulnoten von eins bis fünf. „Dringende Arbeiten werden sofort erledigt, andere Arbeiten kommen dann ins Bauprogramm.“ Wird ein Problem festgestellt, dann gebe es eine Sonderprüfung, so Bidmon und dann könne es natürlich auch zu Sperren kommen.
„Brücken haben Reserven“
Brücken in Österreich gelten als sicher, so Bidmon, auch wenn viele davon schon 30 Jahre und älter sind. Grund dafür sind strenge Bauvorschriften, die auch schon vor Jahrzehnten ihre Gültigkeit hatten. Brücken hätte Reserven, auch wenn sich das Verkehrsaufkommen erhöht habe, so Bidmon. Elementarereignisse gebe es aber immer wieder. Meistens sei es eine Verkettung von mehreren Umständen, dass es zu einem solch dramatischen Unglück wie in Genua komme.