Wanderer ohne Ausrüstung in Bergnot

Fünf Wanderer aus Tschechien sind am Samstag am Hohen Sonnblick in alpine Notlage geraten. Die Gruppe war laut Polizei völlig unzureichend ausgerüstet im Gletschergebiet in über 3.000 Meter Seehöhe unterwegs.

Ohne Steigeisen, Pickel, Anseilgurte und Sicherungsseile, sondern nur mit Wanderausrüstung startete die Gruppe aus Tschechien gegen 9.00 Uhr vom Naturfreundehaus Kolm Saigurn in Salzburg zu ihrer Bergtour ins hochalpine Gelände. Ihr Ziel war das Zittelhaus am Hohen Sonnblick in 3.106 Meter Seehöhe.

Als die zwei Männer und drei Frauen im Alter zwischen 41 und 57 Jahren im Bereich der Pilatusscharte auf 2.950 Meter Seehöhe über das vergletscherte Kleinfleißkees wollten, ging es ohne die nötige Ausrüstung nicht mehr weiter. Hereinbrechender Nebel erschwerte den Tschechen die Orientierung. Sie setzten gegen 19.40 Uhr einen Notruf ab. Alpinpolizei, Bergrettung und Polizeihubschrauber machten sich auf den Weg.

Alpinkletterer mussten zu Fuß anrücken

Ihr Standort im Gelände wurde rasch mittels Handyortung ausfindig gemacht. Wegen der Dunkelheit und der Wetterbedingungen konnte der Hubschrauber jedoch nicht landen. Acht Alpinretter machten sich zu Fuß zum Kleinfleißkees auf. Sie erreichten die Wanderer gegen 22.30 Uhr, alle Fünf konnten unverletzt ins Tal gebracht werden.

Immer wieder kommt es zu solchen auch für die Retter gefährlichen Einsätzen, wie zuletzt Ende Juli in den Karawanken, im Bereich der Ferlacher Spitze. Dort blieben zwei Wanderinnen im steilen und unwegsamen Gelände stecken. Die beiden Frauen konnten unverletzt vom Hubschrauber gerettet werden - mehr dazu in Wanderinnen aus steilem Gelände gerettet(kaernten.ORF.at; 27.7.18).