Müll auf Autobahnen: Täter selten ausgeforscht
Es gibt fast nichts, das nicht weggeworfen wird: Hausmüll, Plastik und Papier säumen den Fahrbahnrand. Aber auch Bauschutt, Elektroschrott und Autoreifen werden illegal abgelagert. Auch Fahrräder und sogar Rollstühle werden gefunden. Im Jahr fallen auf 50 Kilometern Autobahn durchschnittlich 145.000 Kilo Müll an. Das bedeutet viel Arbeit für die Streckenposten der ASFINAG - mehr dazu in ASFINAG kämpft mit „Mülltouristen“.
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Der Müll muss sachgerecht entsorgt werden, was hohe Kosten verursacht. Auf den jährlichen Entsorgungskosten - mehr als einer Million Euro nur in Kärnten - bleibt die Allgemeinheit wohl weiter sitzen.
Gefährliche Aufräumarbeiten entlang der Autobahn
Aufgeräumt werden müssen die illegalen Mülldeponien händisch, was neben Kosten in Millionenhöhe auch ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die Streckenarbeiter darstellt.
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Teils dreistes Vorgehen
Auch habe sich das Unrechtsbewusstsein der Menschen während der letzten zehn Jahre negativ geändert, sagte Martin Lassnig, Autobahnmeister der ASFINAG: „Vor zehn Jahren wurde der Müll noch auf verborgenen Plätzen und im Finsteren abgelagert. Heute wird das am helllichten Tag, überall, auch auf Parkplätzen gemacht. Vielleicht fehlt da einfach die Handhabe, um solche Personen strafrechtlich verfolgen zu können.“
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Nicht selten ertappen die Streckenposten einen „Umweltverschmutzer“ auf frischer Tat. Unrechtsbewusstsein würden diese oft nicht kennen, sagte auch Streckenposten Anton Mörtlitz. „Die Leute stellen den Müll neben uns ab oder schmeißen ihn einfach beim Parkplatz hinaus, das ist ihnen egal.“
Videobeweise dürfen nicht verwendet werden
Theoretisch steht auf das illegale Abladen von Müll eine Mindeststrafe von 450 Euro, in der Praxis gibt es wenig Handhabe gegen die Müllentsorger. In der Autobahnmeisterei werden Mülltouristen manchmal mit den Videokameras beobachtet. Aber auch hier fehlt die rechtliche Handhabe, um das Videomaterial verwenden zu dürfen. Autokennzeichen dürfen aus Datenschutzgründen sowieso nicht erkennbar sein.
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Das Müllproblem auf den Autobahnen wird also größer, gleichzeitig kommen die meisten „Mülltouristen“ ungeschoren davon. Im letzten Jahr verzeichneten weder der Magistrat Klagenfurt noch der Magistrat in Villach eine einzige Anzeige.