Planen für immer größeren Strombedarf

Auch in Kärnten wird jedes Jahr mehr Strom benötigt, vor allem durch Digitalisierung, E-Autos und Energieversorgung großer Firmen. Die Kärnten Netz GmbH berücksichtigt auch künftige Betriebsansiedelungen bereits in ihren Plänen.

In Kärnten liegt der Jahresenergieverbrauch bei 4.000 Gigawattstunden (eine Gigawattstunde ist eine Million Kilowattstunden, Anm.). In Villach investiert Infineon 1,6 Milliarden Euro in eine neue Fertigungsanlage - mehr dazu in Infineon: Milliardeninvestition in Villach. Damit verbunden ist auch ein höherer Strombedarf, der gedeckt werden muss, so Kärnten-Netz-Geschäftsführer Reinhard Draxler.

Er sei zuversichtlich, dass man im kommenden Herbst an der 110kV-Leitung weiterbauen dürfe - mehr dazu in Bau von 110-kV-Leitung kann weiter gehen (kaernten.ORF.at; 29.1.2018). Wichtig sei, dass der Wirtschaftsstandort rechtzeitig die benötige Energie bekommt, um sich zu entwickeln, so Draxler.

Analyse von Gewittertätigkeit

Nicht nur die neue Anlage muss mit Energie versorgt werden, auch die bestehende braucht in der Mikrochipproduktion Versorgungssicherheit. Vor allem bei Gewittern, wenn es zu Stromschwankungen kommt, so Draxler: „Es finden ständige Analysen statt, es gibt Jahre mit geringer Blitzhäufigkeit, wo es kaum Auswirkungen auf den industriellen Prozess hat und es gibt Jahre, die sind intensiver.“ Man könne sich nur technisch bestmöglich darauf vorbereiten.

Nicht alle können E-Autos gleichzeitig laden

Auch die fortschreitende Digitalisierung ist ein Thema, das auf den Energieverbrauch in Kärnten Einfluss hat, Draxler. In den letzten Jahren sei der Verbrauch im Durchschnitt um zwei Prozent gestiegen. Für mehr Stromverbrauch wird künftig auch die Elektromobilität sorgen. Dabei heißt es, rund zehn Jahre voraus zu denken, so Draxler. Man führe Simulations- und Planungsrechnungen durch, wie hoch das Wachstum sein werde. Wenn jeder anfange, zwischen fünf oder sechs am Abend zu laden, werde man das Netz vervierfachen müssen. Wenn man es aber versuche, intelligent zu steuern, komme man mit einem geringen Netzausbau aus.

Neue Betriebe in Gespräch mit Energieversorger

Jedes Jahr gebe es laut Draxler einige Anfragen von Industriebetrieben zur Stromversorgung. Auch, bevor sich ein neuer Betrieb sesshaft macht, wie zum Beispiel in Wolfsberg, wo Lithium abgebaut werden könnte. Da gebe es jetzt schon laufend Gespräche, sagte Draxler. „Wichtig ist, dass der Kunde das mit uns immer weiter konkretisiert.“ An der Verbesserung und am Ausbau des Stromnetzes werde laufend gearbeitet, so der Kärnten-Netz-Geschäftsführer, damit man rasch handelt könne, wenn sich ein Betrieb vergrößert oder neu ansiedeln möchte.

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