Tanz zwischen Fieber und Selbsterforschung
Sie hat 20 Tage Zeit an, einer neuen Performance zu arbeiten. Das sei einerseits ein großer Luxus, aber auch eine große Herausforderung, sagt Sophia Hörmann. Am Anfang steht bei der in Völkermarkt aufgewachsenen Künstlerin, die seit vielen Jahren in Wien lebt, immer das Sammeln von Eindrücken: „Ich arbeite sehr assoziativ. Das heißt, ich schnappe Begriffe in Büchern und Texten auf und versuche, sie in Bewegungen umzusetzen bzw. sie zu untersuchen.“
Im Zentrum ihrer Arbeit steht, wie Gefühle durch den Körper ausgedrückt werden können. Tanzen ist für Sophia Hörmann eine Art Selbsterforschung: „Im Moment geht es um eine Art Fieberzustand, den der Körper durchlebt und ihn überstehen muss, um sich selbst wieder zu heilen, zu reinigen und zu seinen eigenen Vibrationen zurückzukehren.“

ORF
Sophia Hörmann bei den Proben
„Körper beginnt irgendwann zu lenken“
„Vibrating“ ist der zweite Teil einer Reihe von Performances zu Körperzuständen. Zeitgenössischer Tanz der sich immer wieder neu erfindet. Mit den ersten Ideen, die sie in ihrer Unterkunft im Europahaus sammelt, geht Sophia Hörmann dann jeden Tag in den Tanzsaal, probiert aus und entwickelt dabei ganz neue Bewegungen: „Irgendwann kommt man dann in einen Modus, wo man zu denken aufhört und der Körper zu lenken und entscheiden beginnt. Auch bei der Improvisation hört man genau darauf, wo einen der Körper genau hinbringen möchte. Der Arm folgt dem Bein und es passiert sehr organisch.“
Am 20. April zeigt Sophia Hörmann in der Alpen-Adria-Galerie in Klagenfurt das Ergebnis ihrer Arbeit.