Neuner-Areal: Sanierung nach Jahrzehnten

In Klagenfurt ist jetzt das Areal einer ehemaligen Lederfabrik verkauft worden. Nach Jahrzehnten steht die Sanierung des Areals an. Diese ist oft mit hohen Kosten verbunden und in der Regel dauert es meist auch lange, bis ehemalige Industrieflächen auch tatsächlich erneuert werden.

Fast einhundert Jahre, nachdem auf dem riesigen Areal mit der chemischen Behandlung von Leder in der Neuner Fabrik begonnen wurde, soll nun saniert werden, damit anstelle der Industrieruine ein Wohnpark entstehen kann.

Neuner Altlasten Gerber Sanierung

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Chemisch belasteter Grund

Das Gelände ist jetzt noch mit Chemikalien belastet, unter anderem mit dem hochgiftigen Chrom 6. „Das war früher der Prozess des Gerbens, der eben einzelne Verfahren nach sich gezogen hat und damit ist es zu Verunreinigungen gekommen. Konkret geht es um die Stoffe Chrom 6 und Chrom 3, die im Untergrund bzw. in den Gebäuden vorhanden sind“, sagt Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung des Landes. Chrom 6 sei giftig und dürfe nicht ins Grundwasser gelangen. Deswegen sei eine Sanierung notwendig, so Tschabuschnig weiter.

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Harald Tschabuschnig von der Umweltabteilung des Landes

Tschabuschnig: „Keine Gefahr im Verzug“

Ein Großteil der Gebäude muss abgetragen werden, aus dem Boden wird das Chrom ausgewaschen. War das lange Warten auf die Sanierung nicht gefährlich? „Es ist keine Gefahr im Verzug. Es haben natürlich bereits Maßnahmen stattfinden müssen, um sicher zu sein, dass das Grundwasser nicht verunreinigt wird“, so Tschabuschnig. So seien beispielsweise Abfälle weggebracht worden oder auch Bodenluft- und Wasserabsaugungen durchgeführt worden.

Zehn Millionen Euro für Sanierung

Die nun bevorstehende Sanierung des Geländes wird voraussichtlich mehr als zehn Millionen Euro kosten, 80 Prozent bezahlt der Bund, 20 Prozent der Baukonzern Porr, er hat das Gelände der Lederfabrik gekauft und bereitet die Sanierung der Altlast vor. In der schriftlichen Stellung der Firma heißt es heute, Ende nächsten Jahres solle das Projekt fertig sein, und die Firma freue sich, wenn sie einen Beitrag zur Neugestaltung leisten könne. „Die Nachnutzung ist ideal, gerade im städtischen Bereich hier und ich sehe dabei keine Probleme, auch für Wohnungen nicht“, so Tschabuschnig.

Neuner Altlasten Gerber Sanierung

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Die offizielle Stellungnahme der Firma Porr

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Ölsee unter Industriegrund

Für die Stadt Klagenfurt ist diese bevorstehende Sanierung ein Positivbeispiel, wenige Unternehmen investieren in belasteten Boden. Unter einem Industriegrund im Süden der Stadt beispielsweise liegt ein etwa 200 Quadratmeter großer Ölsee. Der jetzige Besitzer ist nicht der Verursacher, der Fall beschäftigt die Gerichte, die Altlast wird beobachtet, Pegel werden gemessen, die Sanierung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fall für den Steuerzahler.

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