HCB-Heu wird nicht im Görtschitztal verbrannt

Am Montag hat ein Runder Tisch zu den mit HCB belasteten Heuballen aus dem Görtschitztal stattgefunden. Eine Verbrennung im Tal wird abgelehnt, eine Entsorgung innerhalb Österreichs scheint nicht mehr möglich.

Am Tisch saßen neben dem Grünen Landesrat Rolf Holub Greenpeace-Vertreter Herwig Schuster, Bürgermeister der betroffenen Görtschitztaler Gemeinden, Vertreter der Bürgerinitiative und Vertreter von Wietersdorfer und Peggauer. 4.000 Tonnen Heuballen, der Jahresvorrat für rund 600 Kühe, bleiben weiterhin im Görtschitztal. Zumindest solange, bis das Wietersdorfer Zementwerk eine Möglichkeit der gerechten Verwertung gefunden hat.

Widerstand in der Region

Sowohl das Werk als auch einige Bürgermeister sprachen sich gegen eine Verbrennung im Tal und auch gegen Testverbrennungen aus, wie sie von Greenpeace vorgeschlagen wurden - mehr dazu in Greenpeace: Verbrennung von HCB-Heu sinnvoll. Die Bürgermeisterin von Klein St. Paul, Gabriele Dörflinger (SPÖ), sagte, rein rational wäre eine Verbrennung im Tal möglich, aber sie stelle sich hinter die Bevölkerung. Emotional sei die Verbrennung nicht machbar. Auch die Testverbrennungen werden nicht vor Ort gemacht, es gebe Tests aus dem Ausland, auf die man zurückgreifen könne.

HCB Runder Tisch Heu

ORF

Politiker, Experten, Anrainer und Werksbetreiber suchen eine Lösung für die Heuballen

Nach dem Nein zur Übernahme von Niederösterreich wird die Möglichkeit einer Entsorgung innerhalb Österreichs von Experten bezweifelt, so Herwig Schuster von Greenpeace. Die Lösungssuche werde durch die Emotionen erschwert. Möglichkeiten für eine Entsorgung im Ausland gebe es etwa in Kroatien, Ungarn oder Rumänien, doch auch dort könnte es laut Schuster zu Protesten kommen.

Fristverlängerung für Lagerung

Um eine geeignete Lösung zu finden, gibt es vorerst eine Fristverlängerung. Denn die Ballen müssten ja laut Auflage innerhalb von drei Jahren entsorgt werden, sonst wird ein Altlastensanierungsbeitrag von rund 600.000 Euro fällig. Da der Zeitpunkt beinahe erreicht ist, gibt es jetzt einen Aufschub, so Holub. Man wolle damit den Zeitdruck ein bisschen herausnehmen. Es sei keine Gefahr in Verzug, die Folien auf den Ballen seien dicht und werden ständig überprüft. Wie schnell eine Lösung gefunden sein wird, konnte das Unternehmen nicht sagen. Ein realistischer Zeitraum sei ein halbes Jahr.

Links: