ZAMG: Pasterze in 40 Jahren verschwunden
2017 war ein schlechtes Jahr für die heimischen Gletscher, hieß es von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Dienstag in einer Aussendung. Die von der ZAMG regelmäßig vermessenen Gletscher in den Hohen Tauern gingen mit zehn Prozent weniger Schnee aus dem Winter und schmolzen im heißen Sommer extrem stark. „Dass die Gletscher schmelzen, erleben wir mittlerweile schon jedes Jahr, aber heuer waren die Massenverluste besonders hoch“, sagte ZAMG-Experte Bernhard Hynek.
ORF/Petra Haas
Wärme in der Höhe nimmt zu
Die markante Gletscherzunge der Pasterze zerfiel auch heuer immer mehr, wie an zahlreichen Gletscherspalten und -brüchen zu erkennen war. „Der untere Bereich der Pasterze reicht bis rund 2.100 Meter Seehöhe“, sagte Hynek. „Hier ist es mittlerweile so warm, dass der Gletscher im schuttfreien Bereich jedes Jahr rund zehn Meter an Eisdicke verliert.“
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Zusätzlich zur oberflächlichen Eisschmelze verschwinden die Gletscher auch von unten. „Wenn Regenwasser oder Schmelzwasser über von der Sonne angestrahlte Felsen rinnt, erwärmt es sich sehr stark. Fließt es anschließend wieder in den Gletscher ein oder unter dem Eis durch, schmilzt es den Gletscher von innen und von der Basis her“, so der Experte.
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„Da die maximale Eisdicke derzeit bei nur noch rund 230 Meter liegt, kann man davon ausgehen, dass die Pasterzenzunge schon in 40 Jahren weitgehend verschwunden sein wird“, rechnete Hynek vor. Österreichs größter Gletscher zerfällt damit laut ZAMG. An der Messstation auf der Pasterze war im heurigen Winter nur knapp ein Meter Schnee gefallen, der schon am 27. Mai völlig weggeschmolzen war.
Link:
- Pasterze wird wieder vermessen (kaernten.ORF.at; 12.9.2017)