Trainer belästigte 14-Jährige

Wegen Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses ist am Dienstag ein 36-jähriger Kärntner zu acht Monaten bedingter Haft und 1.440 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Er hatte als Handballtrainer eine 14-Jährige begrapscht. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Mann bekannte sich gleich zu Prozessbeginn schuldig. „Ich trage eine Riesenschuld, ich habe ein junges Leben geschädigt. Es tut mir alles irrsinnig leid“, sagte der Angeklagte in seiner Einvernahme durch Einzelrichter Dietmar Wassertheurer. „Ich habe nie körperliche Gewalt angewendet oder ihr gedroht“, beteuerte er. „Wenn Sie Gewalt angewendet hätten, dann hätten wir auch einen anderen Strafrahmen“, kommentierte das Wassertheurer. Das Gesetz solle in genau solchen Fällen Jugendliche davor schützen, dass jemand seine Machtposition, etwa als Trainer, ausnützt.

Seine Arbeit mit dem Mädchen habe „widersprüchliche Gefühle“ bei ihm ausgelöst, gab der Mann an: „Ich habe nicht mehr zwischen Falsch und Richtig unterscheiden können.“ Er schickte der Spielerin anzügliche Nachrichten und begrapschte sie. Zu Minderjährigen im Allgemeinen fühle er sich nicht hingezogen, in Psychotherapie will er sich aber trotzdem begeben. Dazu habe ihm seine Mutter geraten, sagte der bisher unbescholtene Mann.

Richter: „So etwas darf nicht passieren“

In seiner Urteilsbegründung sprach Wassertheurer von dem sensiblen Umfeld mit Jugendlichen, in dem man seinem Trainer etwas rechtmachen möchte. Komme es dann zu Vorfällen wie mit dem Angeklagten, so hinterlasse das Spuren: „So etwas kann und darf nicht passieren“, betonte der Richter. Der Angeklagte erbat drei Tage Bedenkzeit, Staatsanwältin Denise Ebner gab keine Erklärung ab.

Erst im Sommer wurde bekannt, dass die Zahl der mutmaßlichen Opfer eines Wiener Volleyball-Trainers sich deutlich erhöht habe. Angaben zufolge gehen Ermittler von 57 unsittlich berührten bzw. sexuell missbrauchten Mädchen aus - mehr dazu in Volleyball-Trainer: 57 mutmaßliche Opfer(kaernten.ORF.at; 15.6.2017).