5G-Netz: Kärnten wird internationale Testregion

5G heißt der neue Mobilfunkstandard, der das bisher leistungsfähigste LTE-System ablösen soll. Österreich soll Vorreiter für das neue System werden, Kärnten startete diese Woche als Testregion. in Klagenfurt, Villach und St. Veit wird geforscht und weiter entwickelt.

Laut Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) soll Österreich zum 5G Vorreiterland in Europa werden. Getestet werden soll dieses neue System in Kärnten. In Wien fiel am Mittwoch der Startschuss für die Testregion. „5G Playground Carinthia“ ist der Name der Testregion für 5G-Mobilfunkstandards in Kärnten, in der am zukünftigen Einsatz der nächsten Generation des Mobilfunks geforscht werden soll. An den drei Standorten Klagenfurt, Villach und St. Veit werden dort in enger Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen und Unternehmen neue Technologien rund um den neuen Mobilfunkstandard entwickelt und erprobt.

Handymast

ORF

Klagenfurt, Villach und St. Veit bilden die Test-Standorte

Technologischer Vorsprung für Kärnten

Der Fokus der Forschung liegt vor allem bei der drahtlosen Vernetzung und Steuerung von Maschinen. Beispielsweise bei selbst fahrenden Autos oder Drohnen, die im Katastrophenschutz zum Einsatz kommen sollen. Im Unterschied zu 4G bietet 5G eine höhere Gerätedichte und Datenraten sowie kürzere Reaktionszeiten. Diese sind vor allem bei autonomen Verkehrsmitteln enorm wichtig.

Technologiereferentin Gaby Schaunig (SPÖ) über die Vorteile, die diese Projekt für Kärnten bringt: „Für Kärnten bedeutet das, dass wir eine Labor-Infrastruktur kommen. Darin werden Anwendungen in 5G-Technologie von Unternehmen erprobt und von Universitäten und Forschungseinrichtungen erforscht. Wir sind in Österreich der einzige Standort mit einer solchen Forschungsstruktur, das bedeutet einen großen technologischen Vorsprung in Kärnten.“

Region profitiert auch wirtschaftlich

„Neben den ‚Silicon Austria Labs‘, die wir in Villach bekommen, gibt es hier neue Forschungseinrichtungen mit den entsprechenden Arbeitsplätzen, die damit verbunden sind.“ Man spreche von 1,6 Millionen Euro, die in der ersten Phase in die Forschungsinfrastruktur investiert werden - fünf Millionen Euro würden für konkrete Forschungsprojekte über die Forschungsförderung des Bundes bereitgestellt werden, so Schaunig weiter.

Bereits in wenigen Tagen soll das Projekt beginnen, sagte Schaunig: „Wir starten unmittelbar mit Oktober mit den Ausbauschritten der Infrastruktur, um hier eine ‚free 5G-Infrastruktur‘ aufzubauen und ich hoffe, dass diese bis zum Beginn des neuen Jahres abgeschlossen ist.“ Infrastrukturminister Leichtfried hofft, den neuen Standard bis 2020 in alle Landeshauptstädte zu bringen, eine konkrete Strategie gebe es dafür bis jetzt jedoch noch nicht.