Faszinierende Welt der Wolken

Falls man nicht gerade in einer Wiese liegt und den Himmel betrachtet, oder sie sich dunkel bedrohlich vor Gewittern auftürmen, fallen Wolken meist nicht auf. Es sind aber vielfältige und spannende Gebilde aus Luft, Wasser und Eis.

Christian Stefan von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sagte, eine Wolke sei kondensierter Wasserdampf. Sobald der unsichtbare Wasserdampf unter den Taupunkt abkühlt und sich Wassertröpfchen oder Eiskristalle bilden, werde die Wolke sichtbar.

Cumulonimbus Wolken

Christian Stefan

Cumulonimbus

Zehn verschiedene Wolkengattungen

In der Meteorologie gebe es zehn Wolkengattungen: „Im Sommer vor allem die Cumuluswolke, die typische Haufenwolke oder Quellwolke.“ In der unteren Schicht, die eine Obergrenze von 2.000 Meter hat gebe es auch die Stratuswolke, die im Winter typisch sei, der Hochnebel ohne Struktur. Stratocumulus reiche von Bodennähe bis zwei Kilometer Höhe, das sei laut Stefan „das unterste Stockwerk“. Hier gebe es einige Konturen, eine schichtförmige Wolke.

Altocumulus lenticularis Wolken

ZAMG

Altocumulus lenticularis

Wolken Cumulus darüber Cirrus

Christian Stefan

Unten Cumulus, darüber Cirrus

Von zwei bis rund sechs Kilometer Höhe, im „mittleren Stockwerk“, gibt es die Altocumulus und die Altostratus Wolken. Im „obersten Stockwerk“ bis etwa 13 Kilometer Höhe gebe es die Cirrus, Cirrostratus und die Cirrocumulus-Wolke. Das seien Schleierwolken, die aus reinen Eiskristallen bestehen.

Wolken Altocumulus

ZAMG

Altocumulus

Nimbotratus bringt Regen

Nimbotratus sei eine Schichtwolke, die Regen bringe. Sie erstreckt sich über mehrere Stockwerke. Die Gewitterwolke, die im heurigen Sommer häufig zu sehen sei, ist die Cumulonimbus-Wolke. sie reiche vom untersten Niveau bis in 15 Kilometer Höhe. Das seien sehr mächtige Wolken und es gebe Regen und Hagel.

Wolken Gewitter Sturm

ORF/Petra Haas

Gewitterwolke

Wolken können weiß aber auch dunkelgrau sein, so Stefan: "Die Wolke besteht aus Wassertröpfchen oder Eiskristallen, sie reflektieren oder brechen das Licht auch. Wenn die Dichte der Tröpfchen hoch ist, dringe nicht mehr Licht durch die Wolke. Da bilden sich Schatten, daher wirke die Wolke dunkel.

Gewitterturm Wolken

ORF/Petra Haas

Cumulonimbus

Meteorologen teilen Himmel in Achtel ein

Weltweit werden die Bewölkungsgrade ausgetauscht, der Himmel werde in Achtel eingeteilt. Man betrachte diese Achtel und entscheide dann den Grad der Bewölkung. Null Achtel sei wolkenloser Himmel, acht Achtel komplett bedeckt.

Wolken kann man mit Geräten messen, Silometer gebe es an allen Flughäfen und vielen Wetterstationen. Ein Laserstrahl werde nach oben geschickt und wie er reflektiert werde, zeige die Untergrenze einer Wolke. Man könne es aber auch mit etwas Übung schätzen.

Altocumulus oben Stratocumulus unten Wolken

ZAMG

Oben Altocumulus, unten Stratocumulus

Hochnebel entsteht durch Abkühlung

Schwieriger sei das mit der Obergrenze der Wolken, das erfolge mit Satellitenbildern. Denn die Temperaturen seien unterschiedlich, das zeigen die Bilder. Auch die Jahreszeiten wirken sich auf die Wolkenbildung aus: Im Sommer ist die Thermik ein entscheidender Faktor. Die Sonne ist dabei sehr wichtig, so Stefan: „An einem Sommertag gibt es vormittags oft keine Wolken mit viel Sonne, aber wenn eine gewisse Temperatur erreicht wird, steigt die warme Luft hoch auf, der enthaltene Wasserdampf kondensiert. Da bilden sich die ersten Cumuluswolken.“

Im Winter gebe es andere Faktoren, so Stefan. Es komme durch Abkühlung in den unteren Schichten zur Kondensation, dadurch bilde sich Hochnebel.