Neue Rettungsleitstelle in Kärnten in Betrieb

Seit dem Wochenende ist die neue Rettungsleitstelle in Betrieb. Durchschnittlich gehen 1.200 Anrufe täglich ein und werden innerhalb von sieben Sekunden bearbeitet. 14 Millionen Euro hat das Rote Kreuz in die neue Leitstelle investiert.

Vor zwei Jahren wurde mit dem Bau der neuen Rettungsleitstelle im Osten von Klagenfurt, in der Nähe des Klosters Harbach, begonnen. Seit Samstagabend werden alle Notrufe hier entgegengenommen. Kurz vor 20.00 Uhr wurde das System umgeschaltet. Rettung, Ärztenotruf sowie Berg- und Wasserrettung werden aus der neuen Zentrale rund um die Uhr abgewickelt und disponiert. Die Leitstelle wird Anfang Mai offiziell eröffnet.

Neue Rot Kreuz Rettungsleitstelle

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Die neue Leitstelle, im Hintergrund das Kloster Harbach

Arbeitsaufkommen fast verdoppelt

Die alte Leitstelle sei einfach zu klein geworden und technisch nicht mehr am letzten Stand gewesen, sagte Rot Kreuz Präsident Peter Ambrozy. „Wir haben im Jahr 2003 die alte Leitstelle, aufgrund des damaligen Aufkommens und der Prognose die wir hatten, für 150.000 Dispositionen pro Jahr geplant. Heute sind wir bei knapp 270.000 Dispositionen, daher war es dringend notwendig, diesen Neubau zu machen. Wir haben hier jetzt die modernste Leitstelle Europas.“

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Rot Kreuz Präsident Peter Ambrozy

Die Mitarbeiter haben nicht nur mehr Platz, sondern in der neuen Leitstelle gibt es auch eigene Schulungsräume und dreizehn statt neun Arbeitsplätze. Damit alle Notrufnummern immer erreichbar sind, wurden die Telefon- und Datenleitungen mehrfach abgesichert. „Wir haben hier Notstrombatterien, die für einige Stunden in der Lage sind, den Betrieb aufrecht zu erhalten. Parallel dazu haben wir auch ein Notstromaggregat, ein Dieselaggregat, das anspringt, wenn der Strom ausfällt. Wenn also nicht alle Stricke reißen, sind wir ständig einsatzbereit“, sagte Ambrozy.

Neue Rot Kreuz Rettungsleitstelle

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Eigene Löschanlage im Serverraum

Zusätzlich gibt es auch ein Satellitentelefon, damit die Telefonversorgung auch bei Blackout oder anderen Ausfällen der herkömmlichen Telekommunikationsnetze gegeben bleibt. Der Serverraum im neuen Gebäude verfügt über eine eigene Löschanlage, so dass ein Brand rasch erstickt werden kann und der Weiterbetrieb der Rettungsleitstelle in den meisten Fällen möglich ist.

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Ambrozy: Die modernste Leitstelle Europas

Maximale Sicherheit durch neue Leitstelle

Um zusätzlich maximale Sicherheit zu gewährleisten werden alle Daten gespiegelt. Sollte die Leitzentrale in Klagenfurt ausfallen werden die Notrufe in die Bezirksleitstelle Villach umgeleitet, von wo aus dann alle Rettungseinsätze gelenkt werden.