60 Jahre Mormonen in Kärnten
Das Priestertum der Mormonen beansprucht die Vollmacht, im Namen Gottes zu handeln. Priester können nur Männer werden. Die Mormonen rauchen nicht und sie trinken weder Alkohol noch schwarzen Kaffee. 202 Mitglieder gibt es in Kärnten. Ihre Kirche steht in der Hirschenwirtstraße im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht. Sie ist etwas unscheinbar und ohne Prunk. Hier kommt eine Gemeinschaft zusammen, die nach festen Grundsätzen lebt, angelehnt an die Bibel und das Buch Mormon.
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Glaube an liebevollen Gott
Bischof Benajmin Kaiser: „Es gibt einige Regeln, die von Außen betrachtet vielleicht streng erscheinen. Aber wir glauben, dass der himmlische Vater ein liebevoller Gott ist und dass wir, wenn wir Fehler machen - und wir alle machen Fehler, wir sind Menschen - auch umkehren können.“
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Mitglieder missionieren zwei Jahre für Gemeinschaft
Sieben Frauen waren es, die sich vor 60 Jahren als erste in Kärnten taufen ließen und sich den Mormonen anschlossen. Das Missionieren ist für die Mitglieder ein zentrales Thema. Damals wie heute opfert jedes der Mitglieder dafür zwei Jahre irgendwo in der Welt.
Elder (steht für „Ältester“ und wird als Titel im Dienst als Vollzeitmissionar verwendet/ Anm.) Weisler: „Wir sind hier in Österreich und wir sprechen mit Menschen über unseren Glauben. Wir laden die Menschen ein, ein bisschen darüber zu lernen.“ Elder Whittaker: „Ganz wichtig ist es für uns, anderen zu helfen, näher zu Christus zu kommen.“
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Drei Stunden Gottesdienst am Sonntag
Nähe wird auch in den Gottesdiensten geteilt. Jeden Sonntag wird für drei Stunden gesungen und gebetet, die Gemeinde versammelt sich zu Gottesdienst und Abendmahl. Mormonin Regina Schaunig: „Ich fühle mich geliebt und in einem Universum, in dem man aufgehoben ist. In dem es einen liebevollen Gott gibt und die Hoffnung, dass man nach diesem Leben zum Vater im Himmel zurück kommt.“
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Dabei sind die Unterschiede gar nicht so groß, sagt Anne Suppersberger, von der Frauenorganisation der Mormonen: „Ich glaube ja auch an Jesus Christus und an Gott, so wie andere Gläubige. Ich habe aber nie das Gefühl, dass ich ausgeschlossen werde, weil ich diese Religion habe. Es sind ja auch andere Dinge, durch die man sich in der Gesellschaft integriert.“