Autark gibt beeinträchtigten Menschen einen Job

Menschen mit geistiger Behinderung oder Beeinträchtigung haben es schwer, einen Job zu finden, denn offiziell gelten sie als arbeitsunfähig. Oft bekommen sie nur ein kleines Taschengeld. Der Verein Autark zeigt seit 20 Jahren, wie es besser geht.

Am Regelarbeitsmarkt ist es ohne der Unterstützung von Trägervereinen nahezu unmöglich für geistig Beeinträchtigte, eine Stelle zu finden. Sie sind, wenn überhaupt, in Werkstätten oder sozialen Einrichtungen beschäftigt. Allerdings nicht im Rahmen eines Beschäftigungsverhältnisses, denn sie gelten formal als arbeitsunfähig. Die soziale Non-Profit-Organisation Autark unterstützt diese Menschen. Derzeit haben 120 beeinträchtigte Menschen über das Projekt Chancenforum einen Arbeitsplatz. Das Projekt wurde 2002 ins Leben gerufen.

„Ich bin ein Gentleman“

Alex Radin ist ein Beispiel dafür, wie beeinträchtigte Menschen in das Arbeitsleben aufgenommen werden können. Der junge Mann mit Down Syndrom arbeitet in einem Friseursalon in Velden. Dafür bekommt er einen ganz normalen Lohn. Alex ist bei seinen Kunden beliebt. „Ich bin ein Gentleman, am meisten gefällt mir das Haarewaschen“, sagt Alex. Sein Chef Walter Mersich nimmt dafür keine öffentliche Förderung in Anspruch. „Alex arbeitet zehn Stunden in der Woche bei mir. Er schaut, dass das Geschäft in Ordnung ist. Und er macht das wunderbar.“

Arbeit statt Taschengeld

Alex Radin hat das Down Syndrom und arbeitet in einem Friseursalon in Velden. Am liebsten wäscht er seinen Kunden die Haare.

Die Menschen bekommen die Chance, einer richtigen Arbeit nachzugehen, sagte Autark-Geschäftsführer Andreas Jesse: „Wir haben es geschafft, dass Menschen nicht nur in Behinderteneinrichtungen betreut werden oder ein Taschengeld bekommen, sie sind echte Dienstnehmer am Arbeitsmarkt, haben ein Erwerbseinkommen und eine eigene Sozialversicherung.“

Grundsatzerklärung von Behindertenorganisationen

Die Beschäftigung von geistig beeinträchtigten Menschen befindet sich allerdings in einer rechtlichen Grauzone, das soll sich nun aber ändern. Bei einer Fachkonferenz im Stift St. Georgen am Donnerstag, an der Vertreter sämtlicher Behindertenorganisationen teilnahmen, wurde eine Grundsatzerklärung verabschiedet.

In Österreich gäbe es zwar einige Einzelinitiativen, aber keine Gesamtlösung, sagte Jesse. Hier brauche es rechtliche Rahmenbedinungen. Außerdem unterzeichnete Österreich die UN-Behindertenrechtskonvention. Gesundheitsreferentin Beate Prettner von der SPÖ habe sich auch Kärnten dazu bekannt und habe einen Landesetappenplan erarbeitet. Kärnten sei nach der Steiermark das zweite Bundesland, das die Punkt umsetzen möchte.

Ehrung für Autark

Wie wichtig eine solche Lösung ist, zeigen auch die Arbeitsmarktdaten, sagte Peter Wedenig, stellvertretender Leiter des AMS Kärnten. Im vorigen habe sich der Arbeitsmarkt etwas entspannt, aber genau in dieser Gruppe gebe es eine Steigerung von elf Prozent. Autark wurde am Freitag für die Leistungen in den letzten 20 Jahren bei einer Feier gewürdigt und bekam das Landeswappen verliehen. Dieser Verein sei für ganz Österreich Beispiel gebend, hieß es von allen Vertretern.

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