Drei Kärntner Spitäler verwenden ELGA

Im Dezember 2015 wurde in Österreich mit der schrittweisen Einführung der Gesundheitsakte ELGA begonnen. Drei Kärntner Krankenhäuser verwenden sie bereits, Anfang Dezember wurde das Elisabethinen-Spital angeschlossen. Weitere Kärntner Krankenhäuser folgen im Jänner.

Der Einführung von ELGA gingen intensive Vorarbeiten voraus. Das Personal musste eingeschult und die Informationssoftware im Krankenhaus der Elisabethinen umgestellt werden.

Vor allem die Aufnahmegepräche mit den Patienten nehmen in der Anfangsphase noch etwas mehr Zeit in Anspruch, sagt Primarius Manfred Keuschnig. So sei beispielsweise beim Aufnahmegespräch etwas mehr Zeitaufwand nötig. Die Patienten hätten die Möglichkeit, ein optionales „opt-out“ zu wünschen. Das heißt, dass man als Patient über die Freigabe bestimmter Informationen entscheiden könne.

Daten immer verfügbar

Mit der elektronischen Gesundheitsakte sollen alle persönlichen Gesundheitsdaten bei jeder ärztlichen Untersuchung oder Behandlung rasch zur Verfügung stehen. Befürworter erwarten sich weniger Behandlungsfehler, Skeptiker befürchten Datenmissbrauch. Mittlerweile ist ELGA österreichweit in fast 100 Krankenanstalten und anderen Einrichtungen in Betrieb gegangen.

Vorab meldeten sich etwa 255.000 Österreicher ganz von ELGA ab. Behandlungsnachteile sollen dadurch zwar nicht entstehen. Die Möglichkeit, Laborbefunde oder Arztbriefe in der Gesundheitsakte einzusehen, besteht nicht. Mittels Handysignatur oder Bürgerkarte ist das über das ELGA-Portal möglich. Monatlich nehmen dieses Recht etwa 2.500 Patienten österreichweit in Anspruch. Vorausgesetzt, man war Patient in einem Krankenhaus, das an ELGA angeschlossen ist.

Vernetzung auch mit anderen Regionen

Gerhard Stadtschreibner vom Kärntner Gesundheitsfonds sagt, Befunde aus der ferneren Vergangenheit seien noch nicht dabei. In Kärnten gebe es aber einen Informationsverbund. Dort würden derzeit sogar mehr Informationen als in ELGA zur Verfügung stehen.

Mit ELGA werden die Schienen auch in die anderen Bundesländer gelegt, wobei man sich die Gesundheitsakte nicht etwa als „Datenbahnhof“ vorstellen sollte. Susanne Herbek von der ELGA GMBH erklärt, dass ELGA selbst keine Daten speichere: "Diese befinden sich in den großen Hochsicherheits-Rechenzentren der Krankenanstaltenverbünde oder deren Dienstleister. „Das bedeutet, dass auch auf dem Transport über das System ELGA die Daten verschlüsselt sein müssen. Das ist selbstverständlich der Fall.“

Wolfsberg, Friesach und Klagenfurt folgen

Bisher wurden etwas mehr als 20.000 Kärntner in der Gesundheitsakte erfasst. Den Anfang machte Mitte Juli das LKH Villach mit der Krankenanstalt für Chronisch Kranke. Seit Ende November ist das Krankenhaus für Barmherzige Brüder in St. Veit online. Anfang Jänner, folgen das LKH Wolfsberg und das Krankenhaus Friesach. Ende Jänner wird es ELGA auch am Klinikum Klagenfurt geben.

Bis Anfang 2018 auch im niedergelassenen Bereich

Zur Einführung von ELGA wurden auch Pflegeheime, Apotheken und niedergelassene Ärzte verpflichtet. Wegen des Mehraufwands und der Kosten gingen von dort viele Proteste aus. Vom Gesundheits-Ministerium wird es eine Anschubfinanzierung für die Ärzte- bzw. Apotheken-Software geben. Ende 2017 bzw. Anfang 2018 soll die ELGA-Einführung dann auch im niedergelassenen Bereich abgeschlossen sein.

Langfristiges Ziel: Elektronisches Rezept

Doch auch wenn die Apotheken an ELGA angeschlossen sein werden - das Rezept hat deshalb nicht ausgedient. Patienten bekommen von den Ärzten weiterhin Papierrezepte ausgestellt. Die Verordnungen sind zwar schon online abrufbar, aber nur zu Abrechnungszwecken. Die Einführung des „elektronischen Rezepts“ sei ein längerfristiges Ziel, das es erst später geben werde, heißt es von der ELGA Gmbh.

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