Blauzungenkrankheit bei Rind festgestellt

Agrarlandesrat Christian Benger (ÖVP) hat am Donnerstag mitgeteilt, dass bei einem Rind in Kärnten erstmals die Blauzungenkrankheit festgestellt worden ist. Menschen können nicht angesteckt werden.

Die Blauzungenkrankheit hat 24 verschiedene Erregertypen, der aktuelle Erregertyp ist laut Land Kärnten weitgehend harmlos und ist bei den Tieren fallweise patogen, aber nicht tödlich. Diese Woche wurde bei einer routinemäßigen Überwachung ein Rind aus dem Bezirk Klagenfurt-Land positiv auf die Blauzungenkrankheit getestet worden, so Benger. Diese Krankheit tritt damit zum ersten Mal in Kärnten auf.

Eine Ansteckung durch direkten oder indirekten Kontakt zwischen Tieren sei nicht möglich, auch gebe es keine Übertragung des Erregers durch Fleisch, Milch und Milchprodukte von infizierten Tieren auf den Menschen. Benger sagte, er habe eine Besprechung mit Experten einberufen, unter anderem Veterinärdirektor Holger Remer, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Anzeigenpflichtig

Die Blauzungenkrankheit ist eine meldepflichtige Viruserkrankung von Rindern, Schafen und anderen Wiederkäuern, die durch Stechmücken der Gattung Culicoides, aber auch durch Moskitos und Zecken, übertragen wird. Erstmals trat sie in Österreich 2008 auf, ab 2011 galt Österreich wieder als frei davon.

Restriktionszone verfügt

Ein umfassender Sofortmaßnahmenplan wurde gestartet, eine Restriktionszone von drei Kilometern zur Verhinderung der Ausbreitung wurde eingerichtet. Betroffene Tierarten dürfen nur noch in Verkehr gebracht werden, wenn sie innerhalb der Restriktionszone oder direkt zum Schlachthof gebracht werden.

Alle anderen Bewegungen aus der Zone hinaus dürfen nur mit untersuchten oder vollständig geimpften Tieren erfolgen. In einer Überwachungszone um den Betrieb sind umfassende Untersuchungen und Erhebungen der empfänglichen Tiere durch die Amtstierärzte vorzunehmen.

Impfung möglich

„Dass der Fall so frühzeitig entdeckt werden konnte, ist dem bereits ganzjährig durchgeführten engmaschige Monitoring zu verdanken“, sagte Benger. Das Blauzungenvirus sei schon in den Bundesländern Steiermark, Niederösterreich und Burgenland und in benachbarten Ländern wie Slowenien und Norditalien aufgetreten, weshalb bereits im Frühjahr des heurigen Jahres ein freiwilliges Impfprogramm angeboten wurde, damit die empfänglichen Tiere entsprechend geschützt werden konnten.

Vor einigen Jahren gab es eine Anzeige einer Plattform gegen Geschäftemacherei mit der Impfung gegen die Blauzungenkrankheit. Die Impfung sei demnach gefährlicher als die Krankheit - mehr dazu in Blauzungenkrankheit: Anzeige wegen Impfung (kaernten.ORF.at; 17.4.2009.

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