ORF-Programmentgelt wird 2017 erhöht

Das ORF-Programmentgelt wird 2017 um 6,5 Prozent erhöht. Das hat der Stiftungsrat des ORF am Donnerstag mit deutlicher Mehrheit beschlossen. Das heißt, die GIS-Gebühr steigt ab Mitte 2017 um knapp mehr als einen Euro pro Monat.

Erhöhung der GIS-Gebühren ab dem kommenden Jahr, die gesetzlich nur alle fünf Jahre möglich ist. Die letzte Erhöhung wurde 2012 vorgenommen. Dem ORF bleiben von der Gebühr nur zwei Drittel, vom Rest profitieren der Bund und vor allem die Länder. Für die Erhöhung um 6,5 Prozent stimmten 26 der 30 Stimmberechtigten im Stiftungsrat - mehr dazu in ORF.at.

Gebührenerhöhung GIS ORF

APA

Die Gebührenerhöhung gilt ab Mai 2017

ORF-Kärnten bekommt zwei Drittel von 26,03 Euro

Wer einen empfangbaren Fernseher oder Radio hat, zahlt in Kärnten bisher knapp 24,88 Euro Rundfunkgebühr pro Monat. In der Steiermark ist der Betrag mit 25,18 Euro um einige Cent höher, in Vorarlberg und Oberösterreich wesentlich niedriger (19,78). Die Unterschiede kommen dadurch zustande, dass die Länder jeweils eigene Abgaben über die GIS-Gebühr einheben. In Kärnten sind das 5,1 Euro pro Monat, die zweckgebunden für die Finanzierung des Musikschulwerks verwendet werden. Im Jahr kommen den Kärntner Musikschulen aus der GIS-Gebühr über zwölf Millionen Euro zugute. Dazu kommen Radio- und Fernsehgebühr sowie die Kunstförderung, die allesamt an den Bund fließen.

Dem ORF bleiben von der derzeitigen GIS-Gebühr in Höhe von 24,88 Euro 16,16 Euro pro Monat. Künftig werden es 17,21 Euro von insgesamt 26,03 Euro sein, das entspricht 66 Prozent oder zwei Dritteln. Die Rundfunkgebühren steigen also im kommenden Jahr in Kärnten um 1,05 Euro pro Monat. Gebührenbefreit sind Menschen mit sehr geringem Einkommen, Mindestsicherungsbezieher, gehörlose oder schwer hörbeeinträchtigte Personen.

Gebühren finanzieren Fernsehen, Radio und Internet

Die Gebühren kommen freilich nicht nur den TV-Sendern ORF 1 und ORF 2 zugute. Im Fernsehen sind es zudem der Kultur- und Informationssender ORF III sowie ORF Sport+, der entsprechend den gesetzlichen Vorgaben vor allem Randsportarten in den Mittelpunkt rückt.

Dazu kommen zwölf Radiokanäle: Ö1 mit starkem Informations- und Kulturschwerpunkt, Ö3 und FM4 sowie die neun Regionalsender wie Radio Kärnten. Auch die umfangreiche Online-Information auf orf.at und Sozialen Netzwerken, die TV-Thek, der Teletext, das Korrespondenten-Netzwerk sowie nicht zuletzt die Landesstudios werden über die Gebühren finanziert. Das Landesstudio Kärnten etwa liefert produziert neben Radio Kärnten, der täglichen Fernsehsendung „Kärnten Heute“ auch viele Beiträge für die Zeit im Bild, Heute Mittag, Heute Österreich und Guten Morgen Österreich. Dazu kommt eine Reihe von Dokumentationen und Großproduktionen aus Kärnten, darunter etwa der Ingeborg-Bachmann-Preis. 98 Prozent aller Österreicher nutzen zumindest wöchentlich die ORF-Angebote in Radio, Fernsehen und Internet.

ORF treffen strenge Regeln für Werbung

In punkto Werbung unterliegt der ORF per Gesetz einem strengen Rahmen - so sind im Fernsehen 42 Minuten Werbung pro Tag erlaubt. Stichwort Sparen: Seit 2008 wurden im ORF 650 Mitarbeiter abgebaut, die Personal- und Sachkosten um 100 Millionen Euro gesenkt. Generaldirektor Wrabetz kündigte bis 2021 weitere Einsparungen von 300 Millionen Euro und den weiteren Abbau von 300 Mitarbeitern an.