Kleinkind Bein gebrochen: Prozess vertagt

Der Prozess gegen einen vierfachen Familienvater, der sich am Montag wegen Quälens oder Vernachlässigens unmündiger Kinder verantworten musste, ist vertagt worden. Ein Sachverständiger war erkrankt. Innerhalb der nächsten zwei Monate soll der Prozess fortgesetzt werden.

Dem 31 Jahre alten Mann aus Ghana, der seit Jahren in Kärnten lebt, wird vorgeworfen, seiner wenigen Monate alten Tochter ein Bein gebrochen zu haben. Vor nun schon fast sechs Jahren brachte die Mutter ihre damals fünf Monate alte Tochter Jalin in der Früh ins Krankenhaus, weil das Baby im Gitterbett nicht mehr zu weinen aufhörte. Am Montag sagte die Mutter vor Gericht, sie habe vermutet, das Kind leide an Bauchkrämpfen. Die Ärzte stellten jedoch einen Bruch des rechten Oberschenkels fest.

Die Eltern gaben an, nicht zu wissen, woher die Verletzung stamme. Das Kind habe sich das Bein vielleicht zwischen den Gitterstäben selbst verletzt. Das aber sei so ohne weiteres nicht möglich, zitierte Richter Gernot Kugi eine Expertenaussage. Richter und Staatsanwalt Marcus Pacher versuchten festzustellen, wer genau bei dem Kind war, als es zu schreien begonnen hatte. Die Eltern gaben aber an, beide zugleich vom weinenden Kind geweckt worden zu sein. Der Vater will das Kind überhaupt nicht getragen haben.

Mehrere Verfahren wegen Missbrauchs

Verfahren um Missbrauch in der Familie des Mannes laufen schon seit Jahren. Zum Teil gibt es bereits oberstgerichtliche Entscheidungen. Das Paar hat vier Kinder und lebt in Klagenfurt. Beide kommen aus Ghana. Der Vater der Kinder ist heute 31, die Mutter 29 Jahre alt. Schon bei einem Buben musste im Babyalter von acht Monaten ein gebrochenes Bein behandelt werden. Das Krankenhaus erstattete Anzeige, im Prozess gab es einen Freispruch. Einmal gab es eine Geldstrafe, weil er einen Sohn verletzt hatte. Einen weiteren Freispruch gab es vom Vorwurf der Nötigung.

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