Volksgruppenkongress zum Thema Fairness

Mit einer Podiumsdiskussion im Spiegelsaal der Landesregierung wird am Donnerstagabend der 27. Europäische Volksgruppenkongress eröffnet. Das Schwerpunktthema lautet diesmal „Globalisierung: Fairplay für Volksgruppen?“.

Als „Schaufenster des bewussten Umgangs mit Volksgruppen in Europa“ bezeichnet Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) den Europäischen Volksgruppenkongress. Eingeführt wurde er 1990 unter dem damaligen Landeshauptmann Jörg Haider. Diesmal werden zum Schwerpunkt Globalisierung und Auswirkungen auf Volksgruppen acht Referenten aus dem In- und Ausland sprechen, unter ihnen die ehemalige Außenministerin Ursula Plassnik und Valentin Inzko.

„Populismus zunehmend Stilmittel“

Kaiser sagte, die Gleichbehandlung und Wahrung von Volksgruppenrechten müsse immer das Ziel sein, auch wenn der Populismus zunehmend Stilmittel der Politik werde: „Der Populismus bringt es mit sich, dass man mit einfachen Worten Mehrheiten erreicht. Es ist ein einfacher Schluss, dass Volksgruppen in einem anderen Land, die dort eine quantitative Minderheit darstellen, leicht zum Ziel werden können. Hier orte ich, dass man wachsam sein muss.“

Organisiert wird der Volksgruppenkongress vom Volksgruppenbüro, das seit kurzem im Haus der Volkskultur am Bahnhofplatz in Klagenfurt untergebracht ist. Die Aufgaben sind seit 1990 immer umfangreicher geworden, von der Servicestelle, auch für Übersetzungen, über die Abwicklung von Subventionen bis hin zur Koordination der Gedenkkultur und des Dialogforums in Kärnten.

Dialogforum zu Schulleiterbestellungen

Das Dialogforum wurde nach der Ortstafellösung eingerichtet und tagte Donnerstagmittag - mehr dazu in Streit um Straßenschilder in St. Jakob. Thema sind unter anderem anstehende Schulleiterbestellungen im zweisprachigen Gebiet. Dass seit kurzem Bewerber mit Slowenischkenntnissen für Direktorenstellen bevorzugt werden, löste politischen Wirbel aus - mehr dazu in FPÖ: Direktorenausschreibung diskriminierend.

Die Reihung der Objektivierungskommission wird vom Landesschulrat geprüft, dieser legt dann Kaiser als zuständigem Referenten einen Vorschlag vor: „Ich warte die Verfahren ab, bis sie beschlossen sind. Was ich sicher nicht zulassen werde, ist, dass man über irgendwelche Wege wieder Volksgruppen für parteipolitische und wahlpolitische Zwecke missbrauchen will.“

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