Stadttheater: Oper Salome feiert Premiere

Richard Strauss‘ Erfolgsproduktion aus dem Jahr 1905 nimmt im September und Oktober das Klagenfurter-Publikum in seinen Bann. Michael Sturminger inszeniert den spannenden Einakter, der Gesellschaftskritik und Perversion vereint.

Beruhend auf dem gleichnamigen Werk Oscar Wildes war Salome eine der ersten Literaturopern und spaltete von Anfang an die öffentliche Meinung. Wo die Grenzen des „guten Geschmacks“ liegen, ist bis heute nicht definiert. Die Oper verarbeitet einen biblischen Stoff, der vor Augen führt, dass sowohl Machtmenschen ohne Moral als auch religiöser Fanatismus den Weg in die Katastrophe ebnen.

Salome Stadttheater Oper

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Jochanaan will Salome nicht sehen.

Handlung mit hohem Aktualitätsfaktor

Die Geschichte ist bekannt: Die Prinzessin Salome wächst am prunkvollen Hof des Herodes auf. Der Herrscher wirft Salome unaufhörlich begehrliche Blicke zu, will sie um jeden Preis. Als der im Verlies gefangene, fundamentalistische Prophet Jochanaan – Johannes der Täufer – zu sprechen beginnt, ist Salome fasziniert von seiner Andersartigkeit, stößt jedoch auf Ablehnung.

Salome Stadttheater Oper

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Duett.

Salome fordert den Kopf des Täufers

Als Lohn für einen Tanz für Herodes fordert Salome den Kopf Jochanaans. Als sie seinen leblosen Mund küsst, lässt Herodes Salome hinrichten. Ein einhundert Jahre altes Stück, dessen inhaltliche Aktualität und starke Aussagekraft begeistert. Das Thema Religion ist für den Regisseur Michael Sturminger ein sehr heikles: „Wir müssen vernünftig werden. Religion ist etwas nettes, privates. Sie stiftet aber nur Gewalt und Krieg. Wir brauchen Sie nicht mehr“. Er spricht sich für mehr Zukunftsorientierung aus und propagiert die Idee der Aufklärung, die nach wie vor vorangetrieben werden sollte.

Salome Stadttheater Oper

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Salome beklagt den toten Geliebten.

„Mit einem Knall“ in die Herbstsaison

Mit Salome ist es dem Intendant Florian Scholz gelungen, die Herbstsaison mit einem starken Stück einzuleiten. Die musikalische Leitung hat Chefdirigent Alexander Soddy inne. Mit ihm und seinem Orchester wird die Dramatik, die das Stück ausmacht, greifbar.

Sendungshinweis:

Kärnten heute, 14.9.2016

Anna Gabler verleiht als Sopranistin der Prinzessin Salome ihre Stimme, Michael Kupfer-Radecky steht als Jochanaan auf der Bühne. „Mit einem Knall eröffnen wir die Theatersaison. Unser Orchester zeigt alles, was es kann“, so Scholz zufrieden. Neun Mal hat man die Gelegenheit, die Oper im September und Oktober im Klagenfurter Stadttheater zu sehen.

Salome Stadttheater Oper

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Die Oper spielt in einem zeitgenössischen Setting.

Nacht der kurzen Musik im und ums Stadttheater

Einen Tag nach der großen Salome-Premiere verwandeln sich verschiedenste Spielstätten in eine musikalische Spielwiese. Klassik, Jazz und Volksmusik sind am Freitag, dem 16. September, bei freiem Eintritt zu erwarten.

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