„Tafel Österreich“ sucht freiwillige Helfer

Vor sechs Jahren wurde das Projekt „Tafel Österreich“ ins Leben gerufen. Dabei werden Lebensmittel gratis an Bedürftige abgegeben. Weil die Nachfrage so groß ist, werden freiwillige Helfer gesucht.

Jedes fünfte Brot in Österreich landet im Müll. Unter dem Motto „Sammeln statt vergammeln - verwenden statt verschwenden“ hat das Rote Kreuz gemeinsam mit dem ORF das Projekt „Tafel Österreich“ ins Leben gerufen. In Kärnten gibt es neun Abgabestellen und etwa 460 freiwillige Mitarbeiter. Pro Woche verteilt das Rote Kreuz allein in Kärnten rund sechs bis sieben Tonnen Lebensmittel. Es gibt Frischwaren, wie Milch, Fleisch oder Obst aber auch Mehl, Reis oder Süßigkeiten. Alkohol wird jedoch nicht ausgeteilt.

Team Österreich Tafel sucht freiwillige Mitarbeiter

ORF

Bis zu sieben Tonnen Lebensmittel verteilen die Helfer pro Woche in Kärnten

„Tafel Österreich“: Einsatz am Samstag

Jeden Samstag rücken die Helfer am späten Nachmittag aus. Zuerst gehen sie zu den Supermärkten, um die Lebensmittel abzuholen, dann werden die Waren zu den Ausgabestellen gebracht, wo sie an Bedürftige verteilt werden. Dringend werden zur Zeit Mitarbeiter in St. Veit an der Glan und in Althofen gesucht. Nicht alle Helfer sind jede Woche im Einsatz, die Freiwilligen wechseln einander ab.

Nachschubprobleme bei den Nahrungsmitteln gibt es nicht, sagte der Präsident des Roten Kreuz, Peter Ambrozy, denn es werden täglich Tonnen frischer Lebensmittel entsorgt, weil sie nicht mehr verkauft werden können. Trotz anfänglicher Scheu werde das Konzept mittlerweile sehr gut angenommen. Jede Woche kommen rund 2.700 Bedürftige Menschen, um sich die Lebensmittel abzuholen, die von zahlreichen Kooperationspartnern gespendet werden.

Einkommen unter 1.100 Euro: Versteckte Armut

Wer Lebensmittel mitnehmen will, muss seinen Lohnzettel oder Pensionszettel mitbringen. Grundlage für den Bezug ist ein Einkommen unter 1.100 Euro sagte, Peter Ambrozy, der Präsident des Roten Kreuzes Kärnten. Für weitere Erwachsene oder Kinder im Haushalt gebe es Zuschläge, die die Einkommensgrenze erhöhen. Wer mehr hat, sei nicht berechtigt, an der Tafel Österreich teilzunehmen.

Ambrozy sagte, das Projekt habe gezeigt, wie viele Menschen in Not leben und auf Lebensmittelspenden angewiesen sind. „Es ist sichtbar geworden, wie viele Menschen sich hier Lebensmittel holen, weil sie sonst nicht in der Lage sind, solche zu bekommen. Man kann sagen, dass hier versteckte Armut öffentlich geworden ist und auch andere Menschen gesehen haben, dass es in unserer Gesellschaft viele Menschen gibt, die dringend Hilfe brauchen.“

Links: