Räuber samt Mutter und Ehefrau verurteilt

Am Landesgericht Klagenfurt wurden ein 36-jähriger Rumäne und ein 31-jähriger Kroate wegen schweren Diebstahls und Raubes zu Haftstrafen verurteilt. Auch die mitangeklagte Gattin und die Mutter des Kroaten fassten Strafen aus.

Vier Angeklagte nahmen am Mittwoch im Gerichtssaal vor Richterin Sabine Roßmann und den Schöffen Platz: Der Hauptangeklagte, ein 36 Jahre alter Rumäne, und sein kroatischer Komplize wurden wegen schweren Diebstahls und Raubes zu fünf bzw. sechs Jahren unbedingter Haft verurteilt. Ebenfalls auf der Anklagebank Platz nehmen mussten die Ehefrau des Kroaten und dessen Mutter. Letztere kam wegen Hehlerei mit einer bedingten Haftstrafe von 18 Monaten davon, die Ehefrau des Kroaten wurde als Beitragstäterin zu drei Jahren Haft, eines davon unbedingt, verurteilt.

Die beiden männlichen Angeklagten sind bereits einschlägig vorbestraft und „hafterfahren“. Im Gefängnis lernten die beiden späteren Komplizen einander auch kennen. Bei der Einvernahme vor Gericht zeigten sich beide geständig. Drogensucht und Geldprobleme hätten sie zu den Straftaten veranlasst, sagen sie vor Richterin Roßmann und den Schöffen aus.

Ehefrau zum Gatten: Zu blöd für Bankomataufbruch

Die Idee zu dem Überfall sowie dem Aufbruch mehrerer Bankomaten kam laut Anklage von dem 31 Jahre alten Kroaten. Der gelernte Mechaniker hörte in den Medien von mehreren versuchten Bankomataufbrüchen und wollte es schließlich selbst probieren. Mit dem Auto seiner Ehefrau versuchte er sein Glück gleich mehrere Male an verschiedenen Geldautomaten, scheiterte aber immer wieder. Als er seiner Gattin laut Anklage von dem Vorhaben erzählt, soll diese gesagt haben, er sei zu blöd um die Tat allein zu begehen. Deswegen solle er doch seinen rumänischen Freund anrufen, der ihm helfen solle.

Der Rumäne reiste in Kärnten an, die beiden Männer kauften Werkzeug und versuchten dann mit Axt und Schlegel einen Bankomaten aufzubrechen - aber auch dieser Coup misslang.

Staatsanwalt: Bankraub mit Ehegattin geplant

Schließlich entschieden sich die beiden, einen Bankraub zu begehen. Laut Staatsanwalt Christan Pirker soll diese Tat gemeinsam mit der Ehegattin geplant worden sein. Die beiden Männer fuhren mit dem Auto zur Raika-Filiale in Lassendorf. Der Kroate blieb im Wagen sitzen, während der Rumäne - er ist ausgebildeter Kampfsporttrainer - mit einer täuschend echt aussehenden Spielzeugpistole die Bank betrat und Geld forderte.

Nach dem Raub warf er die Waffe weg und flüchtete mit dem Kroaten zu dessen Haus. Dort fuhr sein Komplize mit der Ehefrau sofort in die Stadt zum Einkaufen, um sich mit den Einkaufsbelegen ein Alibi zu verschaffen.

Frauen fungierten laut Anklage als Fluchthelferinnen

Schließlich wollten sich die beiden Männer mit dem Geld ins Ausland absetzen. Hier kam laut Anklage die Mutter des Kroaten ins Spiel: Sie soll ihren Sohn und das Geld mit ihrem Auto über die Grenze nach Slowenien gebracht haben. Die Ehefrau fuhr mit dem Rumänen, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen. Nach der Grenze tauschten die beiden Männer die Autos und setzten sich ab.

Vor dem Richter bestritten sowohl die Ehefrau als auch die Mutter eine Beteiligung an der Tat, bzw. von dem Geld gewusst zu haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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