Die Renaissance des Imkerns

Imkern ist das neue Trendhobby: Mit 500 Neuanmeldungen gibt es heuer in Kärnten einen Rekord an Neo-Imkern, in den letzten Jahren gab es maximal 100 neue Imker pro Jahr. Seit vielen Jahren gibt es damit wieder über 3.000 Imker in Kärnten.

Zumeist sind es Hobbyimker, die dieses Handwerk beim Landesverband für Bienenzucht erlernen wollen, im neuen Trendhobby suchen sie Naturnähe und Entspannung. Seit zwei, drei Jahren sei der Zulauf zur Imkerei in Kärnten steigend, sagt Arno Kronhofer, der Obmann der Kärntner Imker. Mit 500 Neuanmeldungen gebe es heuer aber einen „absoluten Rekord“, in den letzten Jahren waren es je 80 bis 100.

In vielen Ländern erlebt das Imkern derzeit eine Renaissance. Auch im Nachbarland Deutschland erlebt die Imkerei derzeit einen großen Aufschwung, große Steigerungen gibt es zudem bei den weiblichen Imkern. Neu ist auch die Bienenzucht in der Stadt. Sich statt eines Haustiers mehrere tausend summende Bienen auf dem privaten Balkon zu halten, erfreut sich wachsender Beliebtheit, ein Hobby, dass nicht unumstritten ist – mehr dazu in Bienen auf Stadtbesuch (news.ORF.at).

Bienenstock Imker

ORF

Imkern will gelernt sein

Aber auch das entspannende Hobby des Imkerns will gelernt sein, sagt Imker-Obmann Kronhofer: „Mit einem Imkerstock im Garten ist es nicht getan, das Imkern ist schon eine anspruchsvolle Tätigkeit.“ Die Imkerkurse des Landesverbandes sind deswegen heuer von Jung- und Neoimkern gut gebucht – und zwar von Heiligenblut bis Lavamünd.

„Wenn man das Hobby ernst nimmt, dann kommt der Honigertrag von allein, sofern das Wetter mitspielt“, sagt Kronhofer. Das neue Hobby vieler Kärntner hat auch Vorteile für die gesamte Landwirtschaft. „Nur mit vielen Imkern kann es auch eine flächendeckende Blütenbestäubung geben“, so Kronhofer.

Bienen Roppen

M.Ennemoser

Teils Totalausfälle bei der Honigernte

Die Kärntner Honigernte verläuft heuer auf den ersten Blick durchschnittlich, regional fällt der Ertrag aber sehr unterschiedlich aus. Grund seien laut Imker-Obmann Kronhofer kleinräumige, schwere Gewitter. Teilweise haben die Imker wetterbedingt einen Totalausfall bei der Honigernte, der benachbarte Imker wiederum freut sich über gute Erträge. Kronhofer: „Die heurige Honigernte ist so unterschiedlich, wie noch nie in den letzten 30 Jahren.“ Im Durchschnitt sei man aber mit einem blauen Auge davongekommen.

Die Kärntner Honigernte fällt heuer auch besser aus, als in anderen Bundesländern. Der Grund: In Kärnten wird vorwiegend Waldhonig produziert. Der Blütenhonig, der in Österreich durch die Wetterkapriolen im Frühjahr fast flächendeckend ausfiel, macht in Kärnten einen geringen Anteil aus. Das weniger Honig produziert wurde, wirkt sich positiv auf die Qualität aus. Der „Jahrgang 2016“ sei ein ausgezeichneter, so Kronhofer.

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