Bremsversagen: Talfahrt endet in Baum

Weil seine Bremsen plötzlich versagt hatten, hat ein 55-jähriger Autofahrer am Sonntag sein Fahrzeug in Lavamünd in eine Böschung lenken müssen. Die Talfahrt endete in einem Baum, der Lenker wurde verletzt.

Der 55-jährige Autofahrer aus Mühlen (Steiermark) war am Sonntagvormittag talwärts auf der Rabensteingreuth-Gemeindestraße (Gemeinde Lavamünd, Bezirk Wolfsberg) unterwegs, als er plötzlich nicht mehr bremsen konnte.

Kurz vor einer scharfen Linkskurve musste der Mann daraufhin das Auto in voller Fahrt in eine Böschung Richtung Wald lenken. Das Fahrzeug krachte dort in einen Baum und überschlug sich. Das Auto wurde zurück auf die Straße geschleudert und kam in der Kurve wieder auf den Rädern zu stehen.

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FF Hart

Warum die Bremsen versagten, ist bisher unbekannt, die Polizei geht von einem technischen Defekt aus. Der 55-Jährige wurde bei dem Unfall verletzt, konnte sich aber selbst aus dem schwer beschädigten Auto befreien. Die Feuerwehr musste bei dem Unfall ausgetretenes Öl binden, insgesamt waren 18 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Unfalllenker wurde von der Rettung in das LKH Wolfsberg gebracht.

Was tun bei Bremsversagen?

Experten raten bei Bremsversagen, die Nerven zu bewahren. Man soll den Fuß vom Gaspedal nehmen, schrittweise in niedrigere Gänge schalten, um die Motorbremse zu nutzen, und falls vorhanden, den Tempomat abschalten. Keinesfalls soll man den Motor aber abschalten und den Zündschlüssel abziehen, denn damit wird der Wagen unlenkbar.

Andere Verkehrsteilnehmer soll man nötigenfalls durch Hupe und Warnblinkanlage warnen. Dann soll man mit der Handbremse langsam versuchen, das Auto anzuhalten, sie wirkt allerdings nur auf die Hinterräder. Der Knopf am Bremshebel muss gedrückt bleiben, sonst rastet die Bremse eventuell ein.

Lässt sich das Bremspedal weich durchtreten, kann man durch schnelles Pumpen des Pedals eventuell wieder Bremsdruck aufbauen. Ist die Geschwindigkeit bereits etwas verringert, können Zick-Zack-Kurven das Auto weiter abbremsen - wenn es Platz und Verkehr zulassen.

Zuletzt bleibt die „Blechbremse“

Helfen diese Maßnahmen nicht, muss man letztlich improvisieren und die Umgebung - wie etwa aufwärts führende Abzweigungen, Schotterstraßen, Felder, Fahrbahnteiler, Leitplanken und Büsche - als „Bremse“ nutzen. Auch der 55-jährige Autofahrer hatte im aktuellen Fall versucht, durch „Blechbremse“ zum Stehen zu kommen.