Kärnten bei Betriebsansiedlungen Vorbild

Seit Anfang 2016 ist die Entwicklungsagentur (EAK) in die Betriebsansiedelungs-Gesellschaft integriert worden. Damit sollten die Strukturen verschlankt und die Ansiedlung ausländischer Unternehmen noch effizienter werden. Kärnten gilt als Vorbild.

Das Ziel der BABEG sei es, Kärntnens internationale Konkurrenzfähigkeit zu stärken und das Innovationspotenzial zu heben, sagte Geschäftführer Hans Schönegger. Die Gesellschaft gibt es zwar schon seit 1981, für Betriebsansiedelungen ist sie aber erst seit Jahresbeginn zuständig. Die Eingliederung der ehemaligen Entwicklungsagentur in die BABEG habe sowohl für das Land, aber auch für jene Unternehmen Vorteile, die sich in Kärnten ansiedeln wollen, sagte Schönegger. „Für uns ist es ein ganz wesentlicher Punkt, dass wir die Dinge zusammen geführt haben, weil wir mit den eingesetzten Mitteln die Ressourcen besser abstimmen und Synergien nutzen können.“

Motive für Ansiedelung: Stabilität und gutes Image

Kärnten sei vor allem für Unternehmen aus Südeuropa ein attraktiver Standort, einerseits wegen der vorliegenden Infrastruktur, andererseits aber auch aus Image-Gründen, sagte die Leiterin der Betriebsansiedelungen, Natascha Zmerzlikar. „Vor etwa zehn bis zwölf Jahren waren die Motive hauptsächlich finanzieller Natur, sprich, welche Förderungen gab es, wie schaute das steuerliche System in Österreich aus und ähnliches. Das hat sich aber sicherlich gewandelt. Heute ist die Motivation die Stabilität die Österreich bieten kann und das Image.“

Aktuell werden 35 Ansiedelungsinteressierte Unternehmen betreut, die Mehrzahl der Firmen kommt dabei aus Italien. Etliche Ansiedelungen gibt es aus Slowenien. Auch jeweils eine Firma aus Deutschland und Großbritannien sind dabei. Vorwiegend sind es Unternehmen aus der Informations- und Telekommunikationsbranche, aus der Mikroelektronik sowie aus der Metallbaubranche.

Technologie ist Kärntens Markenzeichen

Was sich einfach anhört, sei aber ein Knochenjob, sagte Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ). Die Ansiedelung ausländischer Unternehmen sei für die Konkurrenzfähigkeit Kärntens enorm wichtig. „Was zu wenig sichtbar ist, und womit man Kärnten viel zu wenig in Verbindung bringt, ist der Wirtschafts- und Technologiestandort, eines unserer Markenzeichen. Wir sind in vielen Bereichen führend in Österreich, der Bereich der Mikroelektronik gemeinschaftlich auch mit der Achse Süd mit der Steiermark. Das sind Themenbereich, die hinkünftig verstärkt entwickelt werden sollen.“

Kärnten habe bei den ausländischen Unternehmen ein wesentlich besseres Image, als es hierzulande wahrgenommen werde, sagte Schaunig. Seit 2011 liegt Kärnten im Österreichvergleich nach Wien am zweiten Platz, was die Ansiedelungen betrifft, sagte Rene Siegl, der Geschäftsführer der ABA-Invest, der österreichweiten Agentur für Betriebsansiedelung. In den ersten vier Monaten habe die ABA bereits acht Betriebsansiedelungen in Kärnten betreuen können. Fünf der Ansiedelungen kommen aus Italien. Die Bemühungen Kärntens stuft er als vorbildhaft gegenüber allen anderen Bundesländern ein.

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