Mann von Bewaffneten entführt

Drei bewaffnete Täter haben Dienstagvormittag in Wernberg einen 27-jährigen Gebrauchtwagenhändler überfallen und entführt. Der Mann wurde gefesselt in einen Kofferraum gesperrt. Nach der Flucht der Täter konnte sich der Verletzte selbst befreien.

Die drei Entführer überfielen den Autohändler gegen 9.00 Uhr in seinem Containerbüro nahe einer Tankstelle in Wernberg. Dann fesselten sie den Mann mit Kabelbindern und sperrten ihn in den Kofferraum seines eigenen Wagens. Der Leiter des Landeskriminalamtes, Oberst Gottlieb Türk, sagte: „Den Angaben des Opfers zufolge waren es drei Täter, die auch mit Pistolen bewaffnet gewesen sein sollen. Diesbezüglich wissen wir noch nicht endgültig alles.“ Die Männer fuhren mit dem Opfer im Kofferraum in Richtung Klagenfurt - in einem unwegsamen Waldstück oberhalb von Velden stellten sie das Auto ab und flüchten.

Blutspuren im Container

Aufmerksam wurde die Polizei auf den Entführungsfall durch einen befreundeten Händler des Entführungsopfers. Dieser wurde bei einem Telefonat mit dem Opfer stutzig. Sein Verhalten habe darauf schließen lassen, dass etwas nicht stimmen könne. Der besorgte Geschäftsführer informierte die Polizei. Diese fand dann Blutspuren im Containerbüro und startete eine Alarmfahndung, an der auch ein Hubschrauber beteiligt war.

Entführung Wernberg Tankstellenbesitzer Autohändler

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Ermittlungen der Polizei

Gefesseltes Opfer klopfte an Haustüre

Dem verletzten Opfer gelang es in der Zwischenzeit, sich aus dem Kofferraum zu befreien. Der aus mehreren Wunden blutende Mann schleppte sich zu einem Wohnhaus in der Ortschaft Sonnenthal und bat die Bewohner, die Polizei zu alarmieren und ihn von seinen Fesseln zu befreien. Klaus Tschofenig: „Ich bin um 13.00 Uhr von der Arbeit nach Hause gekommen. Der Gefesselte hat an der Haustüre bei meiner Frau geklopft, und sie hat ihm geholfen - also die Fesseln aufgeschnitten und die Polizei gerufen.“

Entführung Wernberg Tankstellenbesitzer Autohändler

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Keine Augenzeugen, vage Täterbeschreibung

Der Verletzte wurde ins Krankenhaus gebracht und konnte noch nicht weiter befragt werden. Nähere Informationen zu den Hintergründen der Tat sind damit derzeit nicht bekannt. Augenzeugen für die Tat habe es nicht gegeben, teilte Türk mit. Die Polizei hatte lediglich die erste Aussage des Entführungsopfers zum Tathergang.

Derzeit sucht die Polizei nach einem weißen Kastenwagen mit möglicherweise rumänischem Kennzeichen, mit diesem könnten die Täter auf der Flucht sein. Das Entführungsopfer beschrieb die Täter als etwa 1,80 Meter groß, sie sind laut seinen Angaben zwischen 30 und 35 Jahre alt.