Studie: Negative Postings können positiv sein
In der Studie von Sofie Bitter und Sonja Grabner-Kräuter wurden die 150 Teilnehmer mit positiven und negativen Facebook-Kommentaren zu einer Restaurantkette konfrontiert. Unter anderem wurden sie gefragt, ob sie dieses Restaurant (erneut) besuchen würden und wie nützlich der jeweilige Facebook-Kommentar für sie sei.
Die Ergebnisse zeigen, dass in bestimmten Fällen negative Kommentare sogar bewirken können, dass die Leserinnen und Leser eher gewillt sind, die Restaurantkette wieder aufzusuchen. Entscheidend für die Ergebnisse sei dabei auch gewesen, ob ein engerer „Facebook-Freund“ oder ein entfernterer „Facebook-Bekannter“ den Kommentar abgegeben hätte, gaben die beiden Forscherinnen bekannt.
Negatives Posting kann positive Meinung bestärken
Sonja Grabner-Kräuter erklärt diesen Effekt: „Die negative Botschaft eines entfernten Bekannten stellt eine unbedeutende widersprüchliche Information dar, die eine schon vorhandene positive Einstellung noch verstärken kann.“ Dies sei besonders dann der Fall, wenn man eine Information nur oberflächlich wahrnehme, „nicht aber, wenn man sich intensiv mit einer Kaufentscheidung auseinandersetzt. Diesen Effekt kennen wir auch aus anderen Studien.“
Die Studienautorinnen schließen daraus, dass es dem Erfolg von gut bekannten Marken gar nicht schade, hie und da mit negativen Kommentaren in den Sozialen Medien konfrontiert zu sein. Außerdem, so Bitter und Grabner-Kräuter, zeige sich auch in dieser Studie, dass negative Informationen für die Bewertung einer Marke häufig als nützlicher eingeschätzt werden als positive, und zwar insbesondere dann, wenn Kommentare von engeren Facebook-„Freunden“ kommen und Leser die Marke noch nicht kennen.