Erfolgreiche Schweinejagd am Dobratsch

Zehn Tage haben 21 ausgesetzte Minischweine auf dem Dobratsch verbracht, Dienstagfrüh war es mit der Freiheit endgültig vorbei. Die Tiere wurden eingefangen und kommen in eine vorläufige Bleibe, es werden Interessenten gesucht.

Weil er aus vier Schweinen insgesamt 41 gezüchtet hatte und es den Nachbarn zu laut wurde, drohte dem ehemaligen Schweinebesitzer Josef Wagner die behördliche Abnahme und den Tieren die Einschläferung. Deswegen setzte er 21 der Tiere auf dem Dobratsch aus – mehr dazu in Schweine auf dem Dobratsch ausgesetzt. Zehn Tage lang gastierten die Schweine auf dem Villacher Hausberg und zogen über Ostern zahlreiche Schaulustige und Tierliebhaber an – mehr dazu in „Berg“-Schweine als Besuchermagnet.

Schweine Minischweine Jagd eingefangen neue Heimat

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Dreistündige Schweinejagd auf Dobratsch

Dauerhaft sei der Wald aber keine geeignete Bleibe für die Schweine, hieß es, denn ihr Fell sei nicht „winterfit“. Mindestens drei der Minischweine sind außerdem trächtig, die Ferkel hätten die Nächte nicht überlebt. Mittlerweile fand sich eine vorübergehende Bleibe für die Tiere, und so begaben sich Dienstagfrüh 15 Freiwillige und Mitarbeiter des Villacher Magistrats für etwa drei Stunden auf Schweinejagd.

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Stundenlange Jagd nach den Bergschweinen

Zäune, Futter und zahlreiche Freiwillige brauchte es, um die Tiere in den Anhänger zu treiben.

Das Leben auf dem Dobratsch genossen die 21 Minischweine offenbar, denn sie ließen sich nur äußerst ungern auf einen Anhänger verladen. Mit Zäunen, Futter und gutem Zureden gelang es schließlich doch, die Tiere zu verladen. Erst nach drei Stunden war der Dobratsch wieder „schweinefrei“. Der einstige Besitzer Wagner hatte dennoch gehofft, die Minischweine auf dem Dobratsch halten zu können: „Die Schweine fühlen sich hier wirklich wohl. Wir hätten ihnen einen Unterstand gebaut, dann hätten sie hier ein wunderbares Platzerl gehabt.“

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Ungern verließen die Schweine am Dienstag ihre Waldheimat

Suche nach endgültiger Bleibe

Der Tierschutzverein Villach übernahm die Schweine vom Besitzer nun per Vertrag, um sie zu retten. Die Kosten für den Verein sind nicht unerheblich, 15.000 bis 20.000 Euro müssen investiert werden. Eine endgültige Bleibe wird noch gesucht, vorläufigen Unterschlupf bekommen die Tiere am Hecherhof in Duel bei Föderlach.

In zwei bis drei Wochen geht es weiter auf ein Freigelände bei Ludmansdorf, das vom Tierschutzverein adaptiert wurde. Die Suche nach potenziellen Schweinebesitzern geht also weiter, vier Interessenten gibt es schon. "Wir hoffen auf weitere“, sagt Hannes Mattersdorfer vom Villacher Tierschutzverein: „Wir suchen Tierhalter, die vielleicht zwei bis drei Schweine aufnehmen wollen.“

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Josef Wagner mit seinen ehemaligen Schweinen

Strafverfahren wegen Waldverwüstung

Der Waldausflug der Schweine könnte für ihren ehemaligen Besitzer Wagner noch ein rechtliches Nachspiel haben. Bis dato langte noch keine Besitzstörungsklage ein, auf ihn könnte aber noch ein Verwaltungsstrafverfahren wegen Waldverwüstung zukommen. Einem solchen sehe er gelassen entgegen, meint Wagner. Seine restlichen 20 Minischweine sollen ebenfalls in Kürze umziehen, sie kommen auf einen Gnadenhof bei Schiefling.

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Vorläufig sind die Tiere in diesem Stall untergebracht