Dreijähriger machte Nachtspaziergang
Am Dienstag, gegen 2.00 Uhr in der Nacht wurde der Bub im elterlichen Wohnhaus munter und beschloss offenbar, einen Ausflug zu machen. Wie der Bub später seinen Rettern erzählte, wollte er „Zug schauen“ gehen. Er zog sich seine Gummistiefel und eine Winterjacke an, nahm den von seinem Vater verstecken Haustürschlüssel und verließ das Haus. Rund 600 Meter legte der Bub entlang einer Straße zurück, bis er schließlich zu einer Eisenbahnkreuzung kam.
„Durchnässt, aber quietschfidel“
An dem Bahnübergang wartete der Bub vor dem geschlossenen Schranken einen Zug ab, bevor er weiter ging. Gegen 2.45 Uhr wurde der Bub von der 28-jährigen Zeitungszustellerin Nicole Drabosenik gesehen. Die Frau war gemeinsam mit ihrem Mann unterwegs. Sie sah den kleinen Buben im Regen stehen, das Paar bot dem Kind Schutz in ihrem Auto. Das Kind war „durchnässt, unterkühlt aber ansonsten quietschfidel“, erzählt Drabosenik.
ORF/Mursteiner
Erfolglose Suche im Polizeiauto
Nicole Drabosenik und ihr Mann verständigte dann sofort die Polizei und erklärten sich gleich bereit, sich mit den Beamten auf die Suche nach den Eltern zu machen. Im Polizeiauto versuchten sie dann über eine Stunde lang vergeblich, die Eltern ausfindig zu machen. „Wir haben sogar versucht, ob der Schlüssel des Buben in einer der umliegenden Häuser passt“, so Drabosenik, die selbst Mutter ist.
Eltern verständigten die Polizei
Die Eltern bemerkten das Fehlen ihres Sohnes schließlich gegen 4.30 Uhr und verständigten die Polizei. Kurz darauf brachten Polizisten und Nicole Drabosenik den kleinen Ausreißer wieder unverletzt nach Hause. „Die Eltern waren überglücklich, sie haben sich immer wieder bedankt. Sie waren einfach nur erleichtert. Ich kann das sehr gut verstehen, schließlich bin ich selbst Mutter“, sagt Drabosenik.
Gefählicher Bahnübergang
Der nächtliche Ausflug des Buben hätte auch ganz anders enden können, meint Drabosenik. „Der Bahnübergang ist ziemlich stark befahren. Kurz nachdem wir den Buben im Auto hatten, kam wieder ein Zug. Ungefählich war das sicher nicht.“ Die Eltern haben sich mittlerweile von dem Schock erholt, zum Ausflug ihres Sohnes wollten sie öffentlich keine Stellungnahme abgeben.
Erst am Montag war auch in Vorarlberg eine Dreijährige aus der Wohnung ihrer Eltern verschwunden - mehr dazu in Über 100 Retter suchten die kleine Filina. Das Mädchen wollte den Familienhund „Biggi“ suchen. Über 100 Retter suchten das Mädchen und fanden es schließlich barfuß, leicht unterkühlt aber ansonsten unverletzt.