Registrierkassen: Umstellung dauert noch

Seit 1. Jänner gilt für Unternehmer die Registrierkassenpflicht. Jeder Betrieb, der pro Jahr mehr als 15.000 Euro Umsatz macht, muss eine elektronische Registrierkasse verwenden. Noch sind viele Kleinbetriebe nicht umgerüstet.

Im Cafe Vis a Vis in Klagenfurt klingelt noch keine Registrierkasse, denn für Gastwirt Günther Müller sind noch zu viele Fragen offen. Müller: "Wir warten noch ab, welches Modell wir kaufen, derzeit gibt es so viel auf dem Markt und es ist offen, welchen Chip uns das Finanzamt vorgibt. Bis zum März will sich Günther Müller eine Registrierkasse zulegen. Bis dahin erhalten seine Gäste handgeschriebene Rechnungen. Noch gilt eine Übergangsfrist. Bis Ende Juni müssen aber alle Betriebe eine Registrierkasse haben.

EDV-Kassensysteme: Keine Engpässe

Dafür werden etliche Registrier- und EDV-Kassensysteme angeboten. In der Firma Asut in Spittal an der Drau finden täglich Beratungs- und Verkaufsgespräche statt. Der Handel mit den Kassen boomt. Wer heute eine bestellt, muss daher warten. Geschäftsführer Siegfried Arztmann: „Es kommt hier zu Lieferzeiten von ein bis zwei Monaten. Die Käufer sollten sich aber keine Lieferengpässe einreden lassen, dieses Lieferengpässe gibt es nicht. Es ist unsere Aufgabe als EDV-Kassenhändler den Kunden die Kassen zeitgerecht zu liefern.“

Derzeit verkaufen die Kassenhändler zwei- bis dreimal so viele Kassen wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Für die verschiedenen Sparten gibt es die unterschiedlichsten elektronischen Kassensysteme. Nur für die Gruppe der Marktfieranten hat sich noch kein System bewährt. Arztmann: „Ein Problem tritt bei den Marktfieranten dann auf, wenn kein Strom vorhanden ist. Weil die Marktfieranten oft über zwölf Stunden durchgehend arbeiten, ist es sehr schwer für diese Zeit die Stromversorgung mit Akkus aufrecht zu erhalten.“

260 Marktfieranten ohne EDV-Kasse

Das Problem mit der Stromversorgung ist mit ein Grund, warum noch keiner der 260 Marktfieranten in Kärnten eine Registrierkasse hat. Edith Haslinger, die Obfrau für den Kärntner Markthandel: „Ich habe eine Registrierkasse mit Akku am Christkindlmarkt getestet. Die hat am ersten Tag dreieinhalb Stunden gehalten, am zweiten Tag knappe vier Stunden. Dabei geht es auch um die Anzahl der Bonierungen. Je mehr du bonierst, umso schneller ist die Batterie leer. Unter drei bis vier Akkus am Tag lässt sich das nicht umsetzen und jeder Akku kostet fast 300 Euro.“

In Klagenfurt wurde am Montag der Christkindlmarkt abgebaut. In einer Woche bieten die Marktfieranten ihre Waren in Villach beim Dreikönigsmarkt an, noch weiter ohne gedruckte Rechnung.

Link:

• Bundesministerium für Finanzen, Informationen zur Registrierkassenpflicht