95.000 Asyleinreisen seit Oktober

Rund 3.000 Flüchtlinge kommen weiter täglich nach Kärnten, überwiegend befinden sie sich auf der Durchreise. Seit Oktober waren es rund 95.000. Immer mehr Asylwerber müssen in Großquartiere.

Der Protest der Klagenfurter Stadtpolitik gegen ein weiteres Asylgroßquartier im Stadtteil St. Ruprecht brachte nichts. In einer Woche sollen bis zu 450 Asylwerber in die Siriushalle ziehen. Bereits seit eineinhalb Wochen leben 350 Menschen in der Baumaxhalle neben einer Großdiskothek. Montag und Dienstag sollen noch jeweils 50 Personen hinzu kommen, dann ist die Baumaxhalle voll.

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Die Baumaxhalle steht neben einer Großdisko

„Vor allem Familien“

Das Innenministerium machte in beiden Fällen vom Durchgriffsrecht Gebrauch. Rechnet man das Transitquartier Dullnighalle hinzu, gibt es ab nächster Woche allein in Klagenfurt drei Großquartiere. Das wurde von Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz und Landeshauptmann Peter Kaiser (beide SPÖ) scharf kritisiert.

Man sei sich der Problematik bewusst, sagte Otmar Roschitz vom Innenministerium. Daher habe man in der Baumaxhalle hauptsächlich Familien untergebracht. Das sei auch für die Siriushalle geplant.

Grenzkontrollen aufrecht

Die Flüchtlinge werden mit Sonderzügen und Bussen von Slowenien nach Kärnten gebracht. Grenzkontrollen werden weiterhin durchgeführt, sagte Polizeisprecher Rainer Dionisio. Am Karawanken- und Loibltunnel ständig, die anderen Grenzübergänge mit mobilen Streifen. Seit Ende Oktober seien rund 95.000 Menschen über Slowenien nach Kärnten eingereist. Insgesamt 85 Polizeibedienstete stehen für die Grenzkontrollen und den Transport der Flüchtlinge zur Verfügung. Sie werden von 220 Soldaten aus Kärnten und Oberösterreich unterstützt.

„Bisher keine Zwischenfälle“

Zuletzt gab es Kritik an der Schutzausrüstung der Soldaten. Sie seien bei Eskalationen den Flüchtlingen schutzlos ausgeliefert, hieß es. Das kann der Kärntner Presseoffizier, Christoph Hofmeister, nicht bestätigen. Man habe zum Eigenschutz Ausrüstung mit, dazu die spezielle CAC-Ausrüstung (Crowd and Riot Control) bei Gefahr in Verzug. Derzeit habe es in Kärnten aber keinen kritischen Fall gegeben.

Die Kärntenroute bleibe bei den Flüchtlingen beliebt, Grund dafür sei laut Dionisio, weil es mit Zug und Bus weitergehe. Die Flüchtlinge müssen nicht zu Fuß gehen.

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