Dominikanerkloster Friesach wird verkauft

Nach jahrelanger Käufersuche werden die Kirche und das Kloster des Dominikanerordens in Friesach verkauft. Die Käufer stehen bereits fest, die Kaufverträge werden noch ausgearbeitet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Nach langem Hin und Hin gibt es für die Dominikanerkirche und das Kloster nun gleich zwei Käufer: Ein vorläufig anonymer Käufer interessiert sich für die Kirche. Das Kloster wird von Wolfgang Boos, dessen Trachtenmanufaktur bereit seit 50 Jahren im Gemäuer untergebracht ist, gekauft. Boos: „Der andere Käufer wollte die Kirche haben und wir wollten eigentlich nur das Kloster haben. Zuerst hat es ja geheißen, es wird alles in einem verkauft, aber jetzt ist das eine gute Kombination.“

Verkauf Dominikanerkloster Friesach fix

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Die Trachtenmanufaktur von Wolfgang Boos ist schon lange im Kloster untergebracht.

Boos: Arbeitsplätze bleiben erhalten

Pläne für das denkmalgeschützte Kloster gibt es noch keine, erst einmal muss renoviert werden. Die zwölf Arbeitsplätze bleiben durch den Kauf erhalten, sagte Boos: „Es hat nur zwei Möglichkeiten gegeben: Entweder es kauft jemand das Kloster und wir müssen ausziehen, oder aber wir kaufen selbst. Da haben wir uns für die zweite Möglichkeit entschlossen.“

Sowohl der Stadtsaal als auch der Stadtpark bleiben der Öffentlichkeit zugänglich, hieß es nach Bekanntwerden der Verkaufspläne. Das sorgte bei der Gemeinde für Aufatmen.

Verkauf Dominikanerkloster Friesach

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Stadtsaal und Stadtpark sollen öffentlich zugänglich bleiben.

Dominikanerorden: Auf höhere Angebote verzichtet

Der Dominikanerorden habe auf höhere Angebote verzichtet und einen Entschluss im Sinne der Öffentlichkeit gefasst, hieß es aus dem mit dem Verkauf betrauten Steuerberaterbüro, nach 800 Jahren trenne sich der Orden sehr schwer von der Liegenschaft.

Dominikanerkloster Friesach vor Verkauf

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Die Diözese hat sich gegen den Kauf

Diözese Gurk: Älteste Niederlassung aufgegeben

Die Diözese Gurk verzichtete auf einen Kauf. Engelbert Guggenberger, der Generalvikar der Diözese: „Die Übernahme solcher großer Gebäude hätte Erhaltungskosten in Höhe von zig Millionen Euro zur Folge. Angesichts knapper werdender Mittel und angesichts der fehlenden Notwendigkeit wäre das nicht zu verantworten gewesen.“ Die Übernahme so großer Gebäude sei nur möglich, wenn die dazu gehörenden Liegenschaften wenigstens einen Teil der Erhaltungskosten abdecken würden, sagte der Generalvikar.

Die Katholische Kirche bedauere, dass der Dominikanerorden seine erste und älteste Niederlassung im Alpenraum aufgebe, für Friesach sei es dennoch eine gute Lösung.

Geheimmnis um Anonymität wird noch gelüftet

Wenn der Kaufvertrag unterzeichnet ist, will auch der jetzt noch anonyme Kunstmäzen an die Öffentlichkeit treten.

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