Flüchtlinge: Bischof appelliert an Pfarren

Papst Franziskus hat Europas Pfarren aufgerufen, jeweils zumindest eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Bischof Alois Schwarz schloss sich der Bitte des Papstes mit der Einschränkung an, dass nicht jeder abgelegene Pfarrhof Flüchtlinge aufnehmen könne.

Angesichts der Tragödie zehntausender Menschen auf der Flucht vor Krieg und Hunger hat Papst Franziskus am Sonntag beim Angelus-Gebet religiöse Gemeinschaften, Klöster und Wallfahrtsorte zu konkreten Gesten der Solidarität aufgerufen. Diözesanbischof Alois Schwarz sagte dazu: "Diesen Appell finde ich sehr gut. Ich kann also mit dem Papst meine Bitte wiederholen, Flüchtlingsherbergen, die vom Land betreut werden, auch zu unterstützen und in den Pfarren zu schauen, wo es Möglichkeiten für die Beherbergung von Flüchtlingen, vor allem von Kriegsflüchtlingen aus Syrien, gibt“.

Bischof will bis Weihnachten Quartierzahlen nennen

Weil das Land die Rahmenbedingungen geändert habe sei es nunmehr möglich, auch kleinere Gruppen von Menschen aufzunehmen. „Ich habe gestern so eine Herberge besucht, wo fünf Familien aus Syrien und Afghanistan in einem Haus wohnen und gemerkt, wie treu und verlässlich Menschen aus der Pfarrer diese Menschen unterstützen. Aber es bleibt weiterhin die Suche nach Quartieren. Ich versichere, dass wir bis Weihnachten sicher eine beachtliche Zahl von Quartieren benennen können und auch sagen können, dass sie bezogen worden sind“.

Bischof: Flüchtlinge wären „wie abgeschoben“

Die Pfarrhöfe würden zum Teil sehr abgelegen sein, so Schwarz. Die Flüchtlinge würden aber auch Rahmenbedingungen brauchen – wie etwa den Anschluss an das öffentliche Verkehrsnetz – weshalb „nicht jeder Pfarrhof“ geeignet sei, Flüchtlinge aufzunehmen, „weil sie sich sonst wie abgeschoben“ vorkommen könnten. „Wir müssen im Zentralraum bleiben und auf die Suche gehen. Hier suchen wir Flächen, wo winterfeste Quartiere errichtet werden können“.

Schönborn forderte „gemeinsame Linie“

Am Sonntag appellierte auch Kardinal Christoph Schönborn an die Bischöfe der Europäischen Union, in der Flüchtlingsfrage „eine gemeinsame Linie“ zu finden. „Wir fordern von der EU eine gemeinsame Position in der Flüchtlingsfrage - das dürfen wir aber auch von den Bischöfen erwarten“, sagte Schönborn laut Kathpress in einem am Sonntag ausgestrahlten Interview mit dem ORF.

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