Heta-Kapitalloch bei acht Milliarden

Das Kapitalloch, das bei der staatlichen Hypo-Alpe-Adria-Bad-Bank „Heta“ klafft, ist in den vergangenen Monaten noch tiefer geworden: Zur Jahresmitte 2015 waren es bereits 8,1 Milliarden Euro. Das geht aus dem Halbjahresbericht hervor, der am Montag bekannt gegeben wurde.

Damit beträgt das sogenannte „negative Eigenkapital“ um eine Milliarde mehr, als in der ersten Zerschlagungsbilanz vor einem halben Jahr. Damals fehlten sieben Mrd. Euro. Großteils lag das an Verlusten - rund 800 Millionen Euro - die anfielen, weil der Verfassungsgerichtshof (VfGH) den ersten Schuldenschnitt von 2014 kippte. Mit dem Höchstgerichtsspruch mussten zunächst rund 800 Mio. Euro Anleiheschulden, die voriges Jahr für wertlos erklärt worden waren, wieder als Heta-Verbindlichkeiten eingebucht werden.

Weitere rund 200 Mio. Euro wurden nötig, weil beim Verkauf des Balkanbankennetzwerks noch eine weitere „Mitgift“ an die Käufer nötig wurde, als heuer das Hypo-Balkanbankennetzwerk verkauft wurde. Die Käufer der Südosteuropabanken (Advent/EBRD) hatten unter anderem noch weitere Kreditabsicherungen durch die Österreicher verlangt. Rund 100 Millionen mussten noch für Rechtsfälle und Schadenersatzansprüche beiseite gelegt werden.

Konzern-Bilanz per 30. Juni bei 11,6 Mrd. Euro

Für das erste Halbjahr 2015 meldete die Abbaugesellschaft Heta einen Nettoverlust von 1,1 Mrd. Euro. In Summe fielen die Lasten im bisherigen Jahresverlauf sogar noch höher aus, denn vereinzelt gab es auch Zuflüsse, die positive Effekte hatten. So etwa gab es rund 100 Mio. Euro an Sondererträgen aus Rückstellungsauflösungen gegenüber der ehemaligen Italientochter. Nach internationalen Konzernbilanzierungsregeln IFRS belief sich die Kapitallücke heuer zur Jahresmitte immerhin noch auf 5,8 Mrd. Euro. Die Konzern-Bilanzsumme lag zum Stichtag 30. Juni 2015 bei 11,6 Mrd. Euro.

Vollständiger Abbauplan noch in Arbeit

Ein letztgültiger Abbauplan für die Heta ist noch in Arbeit. Einen vorläufigen Zeitplan hat die staatliche „Bad Bank“ am Montag jedenfalls genannt: Demnach sollen bis Ende 2018 rund 80 Prozent erledigt sein. Bis Ende 2020 soll ein vollständiger Abbau der Vermögenswerte erfolgt sein.

In der Heta sind faule Kredite, Beteiligungen und zur Restverwertung gedachte Assets zur „geordneten“ Abwicklung geparkt. Der endgültige Abbauplan soll, wie die Heta am Montag schrieb, im zweiten Halbjahr 2015 dem Aufsichtsrat zur Genehmigung vorgelegt werden.

Links: