Incoming Agentur soll Flughafen vermarkten

Eine eigene Incoming-Agentur soll künftig die Vermarktung des Flughafens Klagenfurt übernehmen, so Tourismuslandesrat Christian Benger (ÖVP). Derzeit läuft die Ausschreibung für Bewerber - Insider zweifeln aber, ob sich jemand für diesen Job interessiert.

Der Reiseveranstalter, der das Incoming übernimmt, soll dafür sorgen, dass mehr Gäste per Flugzeug nach Klagenfurt kommen. Mit 220.000 Passagieren im Jahr liegt der Airport Klagenfurt deutlich unter den Passagierzahlen der anderen österreichischen Regionalflughäfen.

Anschubfinanzierung von 150.000 Euro

Regionen und Unternehmer sollen der Agentur ganze Ticketkontingente abnehmen und damit eine gewisse Grundauslastung für den Flughafen sicherstellen. Die Incoming Agentur erhält für ihre Arbeit eine Anschubfinanzierung: 150.000 Euro für die nächsten drei Jahre aus dem Tourismusbudget von Benger.

Zusätzlich sollen auch neue Flugdestinationen erschlossen werden; eine Aufgabe, die die ebenfalls neu gegründete ARGE Städtemarketing übernehmen soll. An dieser sollen sich Wirtschaftskammer, Kärnten Werbung, Tourimusverbände und -regionen aber auch Betriebe beteiligen. Wirtschaftskammer, Kärnten Werbung und Tourismusregionen sollen sie mit 450.000 Euro im Jahr finanzieren. Das ist zumindest der Plan, der auf einer 185.000 Euro teuren Studie des Strategieberatungsunternehmens Roland Berger beruht.

„Ticketverkauf ist Mörderjob“

Ende Juli wurde die Incoming Agentur in der Kärntner Landeszeitung ausgeschrieben, bis 28. August können Interessenten ihre Bewerbung abgeben. Geht es nach Benger und der Kärnten Werbung, dann soll die Agentur im November ihre Arbeit aufnehmen.

Allerdings gibt es auch kritische Stimmen. So wird zum Beispiel schon jetzt daran gezweifelt, dass es überhaupt ausreichend Interessenten gibt, die sich als Incomer versuchen möchten. Der Ticketverkauf sei ein „Mörderjob“ wie es ein Branchenkenner formuliert. Zumal Kärnten im Gegensatz etwa zu Salzburg weniger interessant für Städte- und Kulturtouristen sei.

Für Christian Kresse, den Geschäftsführer der Kärnten Werbung, ist diese Projekt die Nagelprobe für den Kärntner Tourismus schlechthin. Jetzt könnten Regionen und Betriebe unter Beweis stellen, wie sehr sie sich tatsächlich einbringen wollen, sagte Kresse.

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