Verzögerung bei Bau von „Sonnendorf“

Der Bau eines energieautarken Sonnendorfes in Finkenstein ist seit zwei Jahren ins Stocken geraten. Nur sechs Häuser der geplanten 28 wurden bis jetzt fertig gebaut, acht weitere gleichen Ruinen. Nach Anrainer-Einsprüchen gibt es Verzögerungen.

Bürgermeister Christian Poglitsch erbte das Projekt von seinem Vorgänger: „Es war eigentlich ein Vorzeigeprojekt, das hier entstehen hätte sollen. Wenn man es jetzt ansieht, ist es leider im Moment gescheitert.“ In der Gemeinde würde immer Wohnraum benötigt, unterstrich er: „Wir sind eine Zuzugsgemeinde. Junge Familien wollen sich hier ansiedeln und jeder Wohnraum wird bei uns gebraucht.“

Sonnendorf Finkenstein

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Christian Poglitsch

Anrainer ohne Mitspracherecht

Die Vorarlberger Baufirma meldete mittlerweile Insolvenz an und muss sich sanieren. Der Rechtsstreit mit den Anrainern hätte zuviel Zeit und Geld gekostet, heißt es von der Firma.

Der Anrainervertreter, ein Jurist, sagte wiederum zum ORF, hätten die Nachbarn gleich von Beginn an Parteienstellung von der Gemeinde bekommen, wäre nichts verzögert worden. Der Anrainer wollte am Mittwoch nicht vor die Kamera.

Die Nachbarn hatten zuerst keine Mitsprache, weil ihre Grundstücke zwar an das Gesamtprojekt Sonnendorf grenzen, aber nicht an die einzelnen Parzellen, die vorab bewilligt worden waren.

Sonnendorf Finkenstein

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Aus dem geplanten Vorzeigeprojekt ist eine Bauruine geworden

Verwaltungsgericht muss Entscheidung treffen

Drei Anrainer legten Beschwerde ein und bekamen von dem Bundes-Verwaltungsgerichtshof Recht. Am Mittwoch gab es erstmals ein Gespräch zwischen dem Bürgermeister und dem beschwerdeführenden Anrainer. Wie es weitergeht ist offen. Jetzt ist das Kärntner Verwaltungsgericht am Zug, das das Bauprojekt zurück an den Start schicken könnte.

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Bürgermeister Christian Poglitsch mit ORF Kärnten-Redakteurin Birgit Rumpf-Pukelsheim bei einem Lokalaugenschein in Finkenstein

Vorerst kein Ende in Sicht

Poglitsch: „In naher Zukunft ist die Chance abrisstechnisch eher klein.“ Es könne noch Jahre dauern, bis es Rechtssicherheit für den Bauträger, die Hauskäufer und die Nachbarn gebe, sagte der Bürgermeister.