Trockenperiode: Wasser wird knapp

Seit rund 40 Tagen hat es in Kärnten nicht mehr flächendeckend geregnet. Die Feuerwehren müssen Haushalte teils mit Wasser versorgen. Für die Bauern ist der erste Heuschnitt verloren, auch bei der Gerste gibt es teils schon Totalausfälle.

Für April und Anfang Mai sei eine so lange Trockenperiode eher selten, sagte Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Durchschnittlich fehlen 60 bis 90 Prozent des Niederschlags. Am trockensten ist es im Raum Spittal, wo im Frühling bisher nur zehn Prozent der üblichen Niederschlagsmenge fielen.

Gerhard Hohenwarter: „Es gibt immer wieder Frühjahrsmonate, die sehr trocken ausfallen. Zum letzten Mal war das 2011 der Fall. Normalerweise ist es im April noch nicht so markant, weil es noch nicht so warm ist. Heuer war es aber relativ warm und es gab viel Wind. Das hat die Böden nochmals ausgetrocknet. Deshalb ist es jetzt so trocken.“

Trockenheit Traktor Feld Staub

ORF

Feuerwehr muss immer wieder ausrücken

Auch im Raum St. Veit und Feldkirchen gab es kaum Regen. Dort mussten die Feuerwehren am Wochenende immer wieder ausrücken, um Wassertransporte durchzuführen.

Friedrich Monai von der Feuerwehr Strassburg: „Oft werden Behälter durch technische Gebrechen leer gemacht und durch die Trockenheit schafft man es nicht mehr, sie wieder voll zu machen, weil zu wenig Wasser nachrinnt. Wir helfen dann mit ein- bis zweitausend Liter aus, dann geht das wieder.“

Futterernte fiel großteils aus

Die Felder sind an vielen Orten staubtrocken, das Gras braun. Der Ertrag der Heuernte sei „hundsmiserabel“, sagt Franz Gruber, Landwirt in Kappel am Krappfeld. Für die Vieh- und Milchbauern bringe das große Schwierigkeiten: „Der erste Heuschnitt fiel fast zur Gänze aus, den Bauern fehlt das Futter für die Tiere.“

Auch bei der Sommergerste gebe es schon viele Totalausfälle. Nun hoffen die Bauern auf baldigen Regen, der zumindest die Maisernte retten könnte. Zumindest laut Wetterprognosen soll der Regen bald kommen. Für Freitag sei durch ein Italien-Tief starker Regen prognostiziert, so Hohenwarter: „Im Moment schaut es dafür gut aus.“

Aufgrund der Trockenheit verbot die Bezirkshauptmannschaft Hermagor ab sofort das Feueranzünden und Rauchen im Wald oder nahe eines Waldes. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe in der Höhe von bis zu 7.200 Euro rechnen.