Sparmaßnahmen: Literaten ohne Geld

Unter den Kärntner Kulturschaffenden wird der Unmut gegen die Sparmaßnahmen immer größer. Bekanntlich ist vom Land ein Zahlungsstopp verhängt worden, der in der Kultur vor allem die freie Szene trifft. Die Literaturvereine kündigen nun Protestmaßnahmen an.

Wer bis jetzt noch keinen unterschriebenen Fördervertrag in der Tasche hat, hat es als Kärntner Kulturschaffender schwer: Mit 30. März hat das Land alle Zahlungen eingestellt. Ohne unterschriebenen Vertrag oder schriftliche Zusage könne es keine Förderung geben, heißt es in einem Schreiben, das Initiativen derzeit vom Land auf Subventionsansuchen erhalten.

IG Autoren: Für die Kleinen geht es um die Existenz

Für die Kärntner Literaturvereine ist das eine existenzbedrohende Situation. Sie fordern einen Kurswechsel. Gerhard Ruiss von der IG Autoren: „Es kann ja nicht das Ende aller Weisheit sein, dass man sagt, die großen Ausgaben haben wir verpflichtend und die leisten wir und die kleinen Ausgaben können wir uns schenken. Auch bei Einsicht, dass die finanzielle Lage des Landes schwierig ist: Das trägt sicher zur Sanierung des Landeshaushaltes nichts bei. Aber es geht um die Existenz von vielen kleinen Einrichtungen, die eben keine großen Summen brauchen.“

Tatsächlich sind die Fördersummen für die Kärntner Literaturvereine - wie die IG Autoren, den Schriftstellerverband oder die Grazer Autorenversammlung - fast winzig zu nennen. Es geht um Beträge um die 1.000 Euro pro Jahr. Ohne Landessubvention würden im Rahmen der Co-Finanzierung auch Gelder des Bundes ausbleiben, das Land beschädige sich hier selbst, sagte Ruiss: „Wenn wir von den Literaturveranstaltungen reden, reden wir von einem Budget von wahrscheinlich 50.000 Euro. Sie dürfen nicht vergessen, dass ja schon jetzt vieles für das Bundesland Kärnten aus Bundesmitteln beigetragen wird. Es wird ja bei weitem nicht alles aus Landesmitteln cofinanziert.“

Vorschlag: Förderungen statt Landeskulturpreis

Ein Lösungsvorschlag der Literaten wäre, den Landeskulturpreis auszusetzen und das Geld aufzuteilen. Appelliert werden sollte aber auch an die Solidarität der Großen Kärntner Kulturtanker, sprich Fördernehmen, sagte Ruiss: „Die dramatische Finanzierungssituation des Landes ist ja nicht ganz neu. Das Klagenfurter Stadttheater hat ja schon Gelder zurück gezahlt, die erstaunlicherweise aus dem Kulturbudget verschwunden sind. Diese Mittel sind also in andere Budgets gegangen, was ich einigermaßen befremdlich finde. Dieses Geld könnte ja sofort in die Kultur zurückkehren und sollte der Kultur nicht verloren gehen“ sagte Ruiss.

Sollten Gespräche mit dem Land fruchtlos bleiben, kündigen die Literaturvereine für Anfang Mai eine ganze Reihe von Protestmaßnahmen an. Gedacht wird auch an die Durchführung von Solidaritätsaktionen in ganz Österreich.

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