Waldbrand Lurnfeld: Löscharbeiten fortgesetzt

Der Regen hat im Brandgebiet rund um Lurnfeld nur für kurze Beruhigung gesorgt. Auch am Freitag waren mehr als 200 Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Flammen einzudämmen und Glutnester zu bekämpfen. Der Einsatz wird wohl noch Tage dauern.

Nach dem ersehnten Regen in Nacht auf Freitag entspannte sich die Lage am Vormittag etwas. Nachdem sich Nebel verzogen hatte, konnten die Löscharbeiten ab dem frühen Nachmittag fortgesetzt werden. Pioniere des Bundesheers begannen am Nachmittag mit Befestigungsarbeiten an den Zufahrtswegen. Der Boden war durch den Regen und die schweren Tanklöschfahrzeuge völlig aufgeweicht. Wann weitere Soldaten für Löscharbeiten hinzugezogen werden können, stand am Freitag noch nicht fest.

Hubschrauber wieder im Einsatz

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75 Hektar Wald in Flammen

75 Hektar Wald sind am Donnerstag in Flammen gestanden, nachdem der Brand am Mittwochabend ausgebrochen war - mehr dazu in Brandeinsatz wird noch Tage dauern. In der Nacht auf Freitag wurde noch versucht, die stark in Mitleidenschaft gezogene Straße auf die Göriacher Alm mit Schotter zu reparieren, damit sie die Löschfahrzeuge wieder benutzen können. Durch den Regen sinken aber die schweren Fahrzeuge ein und bleiben stecken. Man versuchte daher, die Brandstelle über Mühldorf zu erreichen.

Der Regen hörte am Vormittag auf. Bis Mittag war der Nebel aber so dicht, dass man nicht weiter löschen oder gar per Hubschrauber die Lage erkunden könne, sagte ORF-Redakteur Michael Steuer. Kärntens Militärkommandant Walter Gitschtaler sagte, man warte ab, bis sich der Nebel auflöse. Es habe leider nicht viel geregnet, sogar ein bisschen geschneit - für Einsatzleiter Herbert Haas nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein“.

Flüge derzeit nicht möglich

Es war vorerst auch nicht klar, wie viel Hektar Wald immer noch brennen. Die Glutnester sind teilweise metertief im Boden. Laut Haas sind keine Flammen zu sehen. Das Feuer habe, so der Einsatzleiter, auch viel verzehrt, es habe im oberen Bereich keine Nahrung mehr. 210 Einsatzkräfte waren am Vormittag bei Lurnfeld. Unterstützung soll es bei der Bekämpfung der Glutnester am Montag geben. Es wird angedacht, Bodentruppen des Bundesheers ins Brandgebiet zu schicken.

Agrargemeinschaft verlor 60 Hektar

Der Landwirt Georg Scheiflinger ist Mitglied der dortigen Agrargemeinschaft, die bei dem Brand etwa 60 Hektar Wald verloren hat. Er sagte gegenüber ORF.at, man habe große Probleme in diesem Gebiet gehabt: Laut Scheiflinger hinterließ 2008 das Tief „Paula“ Kahlflächen, 2010 gab es eine Käferplage - und auch Erdrutsche, Vermurungen und Schneebruch haben den Wald getroffen. Nun komme auch noch der Brand dazu, Scheiflinger sagte, es sei belastend, da die nachgesetzten Pflanzen gerade angewachsen, nun aber alle wieder kaputt seien. Man werde eben die Ärmel hochkrempeln müssen, so der Landwirt.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) machte sich am Ort des Geschehens ein Bild von der Lage. Er versprach, sowohl Verteidigungsminister Gerald Klug als auch Bundespräsident Heinz Fischer darüber zu informieren. Außerdem wolle er appellieren, die beabsichtigte Schließung des Hubschrauberstützpunktes Klagenfurt noch einmal zu überdenken, sagte Kaiser.