Autohaus Teissl soll doch verkauft werden

Der langjährige Kärntner Mercedes-Händler Helmut Teissl hat nun doch einen Käufer für sein Autohaus gefunden. Teissls Vertrag war Ende Oktober von Mercedes fristlos gekündigt worden, Mercedes müsste dem Verkauf aber noch zustimmen.

Nachdem Malversationen bekannt geworden waren, hatte Mercedes den Vertrag mit dem Kärntner Autohaus letzten Oktober gekündigt – mehr dazu in Mercedes kündigt langjährigen Teissl-Vertrag. In einem Interview mit der „Kleinen Zeitung“ kündigte Teissl nun an, einen Käufer gefunden zu haben. Er und eine Salzburger Investorengruppe hätten einen Letter of Intent unterzeichnet, so Teissl. „Wenn Mercedes-Benz Österreich da jetzt dahintersteht und ihnen die Kunden wichtig sind, geht es mit 1. April weiter wie früher.“ Teissl hatte bereits einmal einen Käufer an der Angel gehabt, laut seiner Aussage hätte in dem Fall aber Mercedes sein Veto eingelegt.

Der jetzige Plan sieht vor, dass ein Mietvertrag über fünf Jahre abgeschlossen wird, der eine Kaufoption enthält. Damit könnten die Standorte in Klagenfurt, Villach und Lienz als Mercedes-Vertragswerkstätten weitergeführt werden. Der Familienbetrieb, der seit 1928 die Autos mit dem Stern verkauft hat, ist allein bezüglich der Liegenschaften laut Teissl rund 18 Mio. Euro wert.

Teissl: Manipulationen bei Lkw-Einbauten

Die fristlose Kündigung des Vertrages war erfolgt, nachdem aufgeflogen war, dass im Autohaus getrickst worden war, und zwar zum Schaden von Mercedes-Benz. Laut Teissl flogen die Malversationen bei einer internen Revision auf, er habe die Causa dann Mercedes mitgeteilt und den Schaden zurückgezahlt. Gegenüber der „Kleinen Zeitung“ erklärte er nun, es habe bei Lkw-Einbauten Manipulationen gegeben: „Wenn der Kunde einen Auftrag über 1.000 Euro gibt, verrechnet man dem Importeur etwa 3.000 Euro. Dann kann ein größerer Nachlass gegeben werden. Oder Sie haben zwei Kunden: Einer kauft zwölf Lkw und bekommt mehr Rabatt als der, der acht Fahrzeuge bestellt. Die Verführung ist groß, alles über einen Kunden abzurechnen.“

Geschummelt wurde auch im Pkw-Bereich, allerdings in kleinerem Rahmen. Da wurden etwa Rechnungen für einen Eintausch geschrieben, obwohl gar kein Auto eingetauscht worden war. Der „Gewinn“ sei, so Teissl, zu 70 Prozent den Kunden zugutegekommen, der Rest der Firma.

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