Klinikum streicht Krebsnachsorge

Im Klinikum Klagenfurt führen manche Abteilungen wie Urologie oder Radiologie keine Krebsnachsorge mehr durch, Patienten müssen sich an einen niedergelassenen Facharzt wenden. Damit will man Geld sparen. Unumstritten ist die Maßnahme nicht.

Das Klinikum will mit der Maßnahme die Ambulanzen entlasten, also letztlich Geld sparen. Die Neuregelung ist Teil der Gesundheitsreform und soll ab 2015 auch in anderen Abteilungen angewendet werden. Nicht alle Krebspatienten müssten aber in Zukunft zum niedergelassenen Arzt, beruhigt Ferdinand Waldenberger, medizinischer Direktor am Klinikum Klagenfurt: „Das wird im Einzelfall entschieden, es gibt Krebsarten, die häufig vorkommen und gut im niedergelassenen Bereich behandelt werden könne. Bei seltenen oder Spezialformen werden wir das nach wie vor hier machen.“

Kostenfrage in Verhandlung

Unklar ist auch noch der Kostenpunkt. Ob für den Patienten durch die Behandlung bei den niedergelassenen Ärzten Zusatzkosten entstehen, steht noch nicht fest. Man befinde sich mit dem Vorstand der Gebietskrankenkasse darüber in Verhandlung, so Waldenberger.

Die Untersuchung von zusätzlichen Nachsorgepatienten bedeutet für die niedergelassenen Ärzte einen Mehraufwand. Personell sei der zwar zu schaffen, aber es gebe Bedenken, sagt Kurt Gunzer, Fachgruppenobmann der Urologen: „Nicht jeder Tumor ist gleich. In manchen Fällen ist die Nachsorge im Krankenhaus besser.“

Selbsthilfegruppe: Eine Horrormeldung

Horst Sekerka, Präsident der Selbsthilfegruppen Kärnten und Psychoonkologe, kritisiert die Regelung scharf: „Für den Patienten ist das eine Horrormeldung. Viele Patienten sind glücklich, wenn sie weiter zum behandelnden Arzt gehen können. Und das Know-How ist in den Krankenhäusern besser.“

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