Warme Witterung gefährdet Ski-Openings

Wenn es in hohen Lagen nicht bald kälter wird, sieht es für etliche Ski-Openings Anfang Dezember schlecht aus. Die Schneekanonen können nicht gestartet werden. Auch der Boden ist derzeit viel zu warm, das wirkt sich negativ auf die Lawinengefahr aus.

Auch am Sonntag lagen die Tagestemperaturen über den Nebelseen bis gut 2.000 Meter Seehöhe deutlich im Plus-Bereich. Und das ist kein guter Boden für Schnee. Denn wenn er nicht gefroren ist, ist eine Schneedecke darüber eine gefährliche Isolierschicht. Das heißt: Untergrund und Schnee können sich nicht fest verbinden.

Boden bleibt mit Schnee als Wärmedämmung warm

Meteorologe Gerhard Hohenwarter: „Das bedeutet grundsätzlich einmal, dass der Boden, auf den es geschneit hat, den ganzen Winter über nicht mehr frieren wird und warm bleibt. Der Schnee wirkt wie eine Decke, eine Wärmedämmung. Gerade auf diesen Hängen, wenn die nicht gefroren und feucht sind und dann fällt der Schnee darauf, der hat natürlich keinen Halt. Die Situation, mit unterschiedlichen Temperaturen im Boden und im Schnee, hat auch auf die Lawinengefahr einen Einfluss.“

Ideal ist es, wenn der Schnee auf Boden fällt, der bis in die Tiefe durchgefroren ist. Doch das war zu Winterbeginn in den vergangen Jahren nur selten der Fall. Und auch in diesem Jahr ist der erste Schnee in den Bergen - in großer Menge - auf warmen Boden gefallen.

Lawinengefahr: Keine Bindung mit Untergrund

Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst sagte über die Gefahr des Abrutschens dieser Schneefelder: „In unserer Situation, wo auf einmal bis zu 80 Zentimeter Neuschnee kommen und der Boden extrem warm war, besteht natürlich während der ersten zwei, drei Tage sehr große Gefahr, dass der Hocker abgeht, weil überhaupt keine Bindung mit dem Untergrund da ist.“ Freilich könne sich noch viel tun, sagte Ertl. Aber vorerst können ganze Schneefelder ins Rutschen kommen. Es bräuchte einige Wochen klirrender Kälte, damit sich das ändert.