Sumpfgebiete: Es wird weiter gebaut

Hunderte Klagenfurter Haus- und Wohnungsbesitzer leiden unter dem hohen Grundwasserspiegel im Süden und Westen der Stadt. Sie müssen oft viel Geld in das Abdichten der Keller oder Schadensbeseitigung stecken. Dennoch wird weiter gebaut.

In einer Wohnhausanlage im Westen von Klagenfurt steigt im Keller die Feuchtigkeit in den Mauern hoch. Es gibt Rostschäden, der Lift war monatelang nicht in Betrieb, so Wohnungseigentümerin Elisabeth Dolezal Horwath: „Wir haben den Liftschacht mit Harz abgedichtet, das hilft alles nichts, das Wasser drückt weiter hinein. Die Sanierungskosten betragen Tausende Euro, jetzt kommt ein Gutachter, der wieder Geld kostet.“ Als Ursache werden der hohe Grundwasserspiegel und nicht ausreichende Abdichtung des Kellers vermutet.

Nachbarn von Neubauten sind besorgt

Weil am Nachbargrundstück mehrere Wohnblöcke entstehen sollen, wird ein weiterer Anstieg des Grundwassers durch die Verdrängung befürchtet. Anrainer Mario Hinteregger ist der Meinung, dass es einen Zusammenhang zwischen dichter Bebauung und Änderungen des Grundwasserkörpers gebe. Auch in anderen Stadtteilen mit hohem Grundwasserspigel werden Neubauten von bestehenden Anrainern mit Sorge beobachtet.

Erich Zdovc von der Wasserwirtschaft beim Land Kärnten sagte zu den Ängsten, wenn ein einzelnes Objekt gebaut werde, sei die Fläche des Kellers sehr gering. Man erwarte da keinen Einfluss auf den Grundwasserspiegel. Die Auswirkungen hängen aber auch von Strömungen und Bodenaufbau ab, so Zdovc.

Bauverbot nicht möglich

Neubauten einfach verbieten kann die Stadt nicht, wenn eine Widmung und ein Bebauungsplan vorliegen, sagte Robert Piechel von der Stadtplanung. Für Neubauten in den betroffenen Stadtteilen sind wasserdichte Keller vorgeschrieben. Eine Kontrolle durch die Stadt, ob dies eingehalten wird, gibt es aber nicht.

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