Trotz Rekordregens kein dramatisches Hochwasser

Es regnet weiterhin stark in Kärnten, doch größere Hochwasser blieben bisher aus. Mittelpunkt der Niederschläge ist derzeit Kötschach-Mauthen, hier fielen rund 500 Millimeter Regen. Die Gail führt derzeit ein Zehnjahreshochwasser; die Verbauungen halten.

Es sind enorme Regenmengen, die seit Tagen niedergehen. Soviel Niederschlag wie etwa am Plöckenpass, kommt laut Meteorologen nur etwa alle 80 Jahre vor. Bis Samstag soll noch einiges an Regen dazukommen. Großräumige Überschwemmungen sollten aber ausbleiben.

Plöckenpassstraße unterspült und vermurt

Derzeit regne es besonders intensiv im Bereich von Kötschach-Mauthen, sagte Bezirkshauptmann von Hermagor, Helmut Pansi. Die Plöckenstraße wurde am Mittwoch vermurt und unterspült, sie blieb auch am Donnerstag noch gesperrt. Wer derzeit nach Italien will, muss über das Nassfeld oder Tarvis - ein Umweg von rund 80 Kilometern. Eine Sperre während der Räumungsarbeiten gab es auf der B111, der Gailtal Straße, nach einer Hangrutschung zwischen Gentschach und Strajach. Die L21 Würmlacher Landesstraße ist zwischen Würmlach und Weidenburg teilweise überflutet, es kommt zu Behinderungen. Die Gemeindestraße zwischen Reisach und Stranig ist seit Donnerstagnachmittag gesperrt, weil die Gail über die Ufer zu treten droht. Die Feuerwehren sind auch in Dellach im Drautal im Einsatz, dort droht ein Hang abzurutschen. Auch in Maria Rojach im Lavanttal gibt es Überflutungen.

Vermurung Unwetter Plöckenpass

ORF/Christof Glantschnig

Arbeiten an der Plöckenstraße.

ZAMG: Extreme Regenmengen

Seit Dienstag regnet es in Oberkärnten pausenlos. Bis Freitagfrüh werden es im Bereich Plöcken 500 Millimeter Regen sein, bei Kötschach-Mauthen bis zu 350 Millimeter. In wenigen Tagen regnete es hier soviel, wie sonst im gesamten Monat November. Diese Mengen gebe es laut ZAMG nur alle 60 bis 80 Jahre.

Plöckenstraße wird freigemacht

Der Bürgermeister von Kötschach-Mauthen, Walter Hartlieb, sagte, derzeit werde das Bachbett gereinigt, am Nachmittag machte sich der Landesgeologe ein Bild von der Situation. Von der Polizei hieß es am Nachmittag, dass die Aufräumungsarbeiten noch andauern und die Dauer der Sperre unbekannt sei. Sorgen bereite dem Bürgermeister auch der Lambach, der auch Verklausungen aufweise. An zwei Stellen sei der Bach ausgebrochen, auch dort werde gearbeitet. Wohnhäuser seien nicht gefährdet, so Bürgermeister Hartlieb. In den letzten Jahren gab es extreme Winter, auch die Niederschläge nahmen zu, so Hartlieb. Daher könne man damit umgehen.

Hochwasser Gail Hermagor

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Das Kärnten-heute-Kamerateam bei Hermagor.

Hochwasserschutz derzeit ausreichend

Die Verbauungen der Gail seien laut Bezirkshauptmann Pansi derzeit nicht gefährdet. Die Gail führe derzeit ein zehnjährliches Hochwasser, zusätzliche Schutzmaßnahmen seien laut Pansi nicht nötig. 4,5 Meter betrage der Pegel derzeit, drei Tage zuvor waren es noch 1,5 Meter.

Hochwasser Gail Tröppolach

ORF/Christof Glantschnig

Bahndamm bei Tröpolach.

Mölltalstraße wegen Steinschlags gesperrt

Aufgrund des Regens lösten sich in der Nacht auf Donnerstag auf der Mölltalstraße (B106) Gesteinsbrocken und stürzten auf die Straße. Nach einer Experten-Begehung wurde die Sperre angeordnet, hieß es in einer Aussendung von Straßenbaureferent Gerhard Köfer (TS) am Donnerstag. Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen müssen großräumig über die Drautal Straße (B100) ausweichen, für Pkws wurden zwei Umleitungsstrecken eingerichtet, die jeweils als Einbahn geführt werden. Über die Dauer der Sperre kann derzeit noch keine Aussage getroffen werden.

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