St. Veit an der Glan: Trigonale eröffnet

Seit Freitagabend ist die heurige Trigonale in St. Veit an der Glan eröffnet. Das „Festival Alter Musik“ ist neben dem Carinthischen Sommer Kärntens wichtigste und größte Musikveranstaltung. Doch die Veranstalter plagen zur Zeit Budgetsorgen.

Die Veranstaltung läuft zehn Tage und wartet auch heuer mit einem herausragenden Festivalprogramm auf. Es gibt acht historische Spielstätten und 14 Konzerte. Doch in Sachen Finanzen wurde die Talsohle gerade erst durchschritten und auch die Zukunft verheißt nicht wirklich Gutes.

Trigonale-Vorstand Martin Wiedenbauer: „Wir haben bis zum heutigen Tag keinen Finanzierungsvertrag mit dem Land Kärnten. Was wir haben, ist ein über die Medien kommuniziertes Bekenntnis des Kulturlandesrates (Christian Benger von der ÖVP, die Red.), die Tribunale weiter unterstützen zu wollen. Was wir nicht haben, ist eine Zusage aus dem Gemeindereferat (LHStv. Gaby Schaunig von der SPÖ, die Red.) und aus diesem Referat kommt der größte Teil der Landesmittel.“

Sparmaßnahmen im Gemeindereferat?

90.000 Euro Förderung für die Trigonale sollen im Gemeindereferat eingespart werden, zumindest dem Vernehmen nach, denn Gemeindereferentin Gaby Schaunig (SPÖ) war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Was ein derartiger finanzieller Einschnitt für das Festival Alter Musik bedeuten würde, erklärt Trigonale-Organisator Stefan Schweiger: „Das bedeutet, dass es die Trignale in dieser Form nicht mehr geben wird. Denn man kann nicht bei einem Budget von 330.000 Euro 90.000 Euro einsparen - in Anbetracht der Tatsache, dass wir ohnehin schon effizientest und sparsam arbeiten - ohne das Festival zu zerstückeln und zu verstümmeln. Das ist eine Vorgangsweise, die ich sicher nicht mittragen kann und mittragen werde. Ich betone aber: Ich bin jetzt wieder sehr positiv gestimmt, und gehe davon aus, dass wir eine gütliche Lösung finden werden.“

Termin zur Aussprache Ende September

Aus dem Büro von Kulturreferent Christian Benger von der ÖVP heißt es, dass man das Festival weiter stärken wolle. Es sei gleichzeitig aber nicht möglich, die Einsparungen mit Mitteln aus dem Kulturbudget vollkommen auszugleichen. Ausgezahlt habe man die Förderung für 2014 deshalb noch nicht, weil noch keine Rechnungen vorliegen würden. Von Stefan Schweiger wird das allerdings vehement bestritten.

Schweiger: „Ich habe an den Herrn Benger eine ausführliche Email geschrieben, mit der Bitte um Richtigstellung und der Bitte um eine Aussprache, weil es schlichtweg nicht stimmt, dass die Trigonale nicht abgerechnet wäre. Es stimmt auch nicht, dass wir keinen Antrag für nächstes Jahr eingebracht hätten.“ Wie es also 2015 um die Trigonale bestellt sein wird, ist offen. Am 24. September soll es zu einem Gespräch zwischen den Trigonale-Verantwortlichen und der Politik kommen.

Publikumsinteresse ungebrochen

Jenseits aller wirtschaftlichen Probleme scheint das Publikumsinteresse an der Trigonale jedenfalls ungebrochen, wie auch der Eröffnungsabend mit Arte Dei Suonatori unter der Leitung der Barockflötistin Dorothee Oberlinger bewiesen hat. Es ist eines der herausragendsten Barockensembles in Europa, das im Laufe dieser Trigonale als Ensemble in Residence noch öfter zu hören sein wird.

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