Köfer überlegt Bürgermeisterkandidatur

Landesrat Gerhard Köfer vom Team Stronach war am Donnerstag zu Gast im ORF-Kärnten Sommergespräch bei Chefredakteur Bernhard Bieche. Köfer wechselte vor zwei Jahren von der SPÖ zum Team Stronach. Nun überlegt er, bei den Gemeinderatswahlen als Bürgermeister anzutreten.

Zur Diskussion um den Mölltaler Gletscher in Flattach am Mittwoch war Gerhard Köfer trotz Einladung nicht erschienen - im Sommergespräch machte er sich aber stark für den Bau der Talabfahrt samt Hotel und Feriendorf. „Ich bin zu 100 Prozent auf der Seite der Investoren. Die Bedenken gibt es ja überall, aber speziell der Alpenverein muss sich Gedanken machen, wenn er die Natur in diesem Bereich zu Tode schützen will. Es gibt Bedenken des Landesgeologen, diese nehme ich sehr ernst, aber Fakt ist: Wir haben diese Leute, die sollen dort hinfahren und dem Betreiber helfen eine Trasse zu suchen, die möglich ist.“

Köfer überlegt Bürgermeister-Kadidatur

Als ehemaliger Bürgermeister der Bezirksstadt Spittal an der Drau überlegt Köfer ein Antreten bei den kommenden Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen - will sich aber offenbar noch nicht festlegen: „Die Diskussion gibt es schon seit längerer Zeit, der Wunsch nach einer Rückkehr scheint immer stärker zu werden. Eine klare Entscheidung gibt es noch nicht.“

Gerhard Köfer

ORF

Auf die Frage von Chefredakteur Bernhard Bieche, „Wie soll das ablaufen, sollen die Leute bei ihnen anrufen und sagen: Bitte kandidieren Sie?“, antwortete Köfer: „Das ist eine Möglichkeit, die täglich stattfindet. Wir wollen aber auch versuchen, die Stimmung in einer Meinungsumfrage abzuklären.“ Die Entscheidung werde bis Ende Oktober fallen, so Köfer. Darauf Bieche: „Sie wohnen aber in Seeboden – macht das nicht Probleme für die Wahl in Spittal?“ - „Ich wohne in Spittal und habe in Seeboden ein Haus gekauft“, so Köfer.

Team Stronach wird Unabhängige Bürgerliste

Für den Fall, dass er tatsächlich gewählt würde, müsste Köfer aus der Regierung ausscheiden, wer im nachfolgen könnte, lässt er offen. Fix sei hingegen der künftige Parteiname. Man wolle in rund zehn Gemeinden als unabhängige Bürgerliste antreten. Auch in Klagenfurt werde der Spitzenkandidat nach dem Ausscheiden von Willy Haslitzer aus dem Team Stronach noch gesucht: „Wir haben zwei bis drei geeignete Persönlichkeiten, eine Entscheidung wird es in den nächsten Wochen geben.“ Namen wollte Köfer keine „über die Medien verraten“, auf die Frage, ob es sich um Politiker oder Quereinsteiger handelt, antwortete Köfer: „Beides“.

Chefredakteur Bernhard Bieche: „Worauf soll dann der Fokus gelegt werden und bis wann soll die Entscheidung fallen?“ „Es ist sicherlich wichtig, dass jemand, der für das Amt des Bürgermeisters kandidiert politische Erfahrung mitbringt. Es gibt solche Leute, Persönlichkeiten aus Klagenfurt. Die Klagenfurter Gruppe wird diese Entscheidung sehr autonom treffen“, so Köfer.

Köfer will für Proporz-Abschaffung stimmen

Einen Überläufer von einer anderen Partei schloss Köfer aus. Auf Landesebene will Köfer wie die Koalition für die Abschaffung des Proporzes in Kärnten stimmen, auch wenn die Chancen für das Team Stonrach nach künftigen Wahlen wieder einen Regierungssitz zu bekommen, dadurch geschmälert würden.

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