Bis zu 5.000 Spielsüchtige in Kärnten

In Kärnten gibt es bis zu 5.000 Menschen, die spielsüchtig sind, es werden immer mehr. Betroffen sind auch ihre Partner, Kinder und Verwandte, rund 30.000 Personen. Die Spielsucht kann die Existenzen ganzer Familien gefährden.

Christoph Schneidergruber ist der Leiter der Suchtberatung der Caritas. Er arbeitet seit über 20 Jahren in der Suchtberatung. Vor der Legalisierung des kleinen Glückspiels habe es nur vereinzelt Spielsüchtige gegeben. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Süchtigen massiv angestiegen. Er fordert daher schon lange Maßnahmen seitens der Politik. Der Zugang müsse erschwert werden, es müsse eine Ausweispflicht und Kontrollen geben. Wenn jemand schon Schulden habe, und häufig verliere, müsse man klären, wie man diesen Personen gegenüber treten könne, so Schneidergruber.

SPÖ prüft Verkürzung der Lizenzdauer

Da die Lizenzen laut einem Entscheid des Verwaltungsgerichtshofs nun neu vergeben werden müssen, will die SPÖ überprüfen, ob ein Ausstieg aus dem kleinen Glücksspiel möglich ist, oder zumindest eine Verkürzung der Lizenzdauer. Diese beträgt derzeit 15 Jahre. SPÖ-Klubobmann Herwig Seiser sagte, es werde sicher nicht einfach, aber wenn man nach Wien schaue, wo mit Ende 2014 die Lizenzen auslaufen und das kleine Glücksspiel abgeschafft werde, sollte es für Kärnten auch eine Möglichkeit geben.

„Ausstieg schwer möglich“

Ein Ausstieg sei - juristisch gesehen - schwer möglich, sagte Landesjurist Albert Kreiner. Der Verwaltungsgerichtshof habe dem Land mitten im Verfahren Ergänzungsaufträge gegeben. Es könnten daher Ersatzansprüche von sieben Antragsstellern entstehen. Eine zeitliche Befristung und eine Verkürzung der höchstmöglichen Bewilligungsdauer sei rechtlich leichter möglich, aber auch nur unter strengen Kriterien, sagte Kreiner. Eines ist zumindest fix: Ab dem kommenden Jahr gibt es weniger Automaten. Die Anzahl wird von 800 auf 465 reduziert mehr dazu in Glücksspiel: Lizenzdauer soll kürzer werden.