Keine gemeinsame Rettungsleitstelle

In Kärnten wird es vorerst keine gemeinsame Leitstelle von Rotem Kreuz und Feuerwehr geben. Das Konzept der gemeinsamen Leitstelle wurde bereits in anderen Bundesländern erfolgreich umgesetzt. In Kärnten baut das Rote Kreuz ein eigenes Logistikzentrum.

750 Einsätze pro Tag koordiniert das Rote Kreuz derzeit in seiner Leitstelle in Klagenfurt, Rettungseinsätze aber auch Krankentransporte. Doch die Technik der Leitstelle sei alt, sagte Rot-Kreuz-Präsident Peter Ambrozy. Bis Anfang 2017 müsse die geplante neue Leitstelle in Betrieb gehen, um die Versorgung der Menschen zu gewährleisten, sagte Ambrozy. Gleichzeitig muss auch die Landesalarm- und Warnzentrale technisch erneuert werden. Sie alarmiert die Feuerwehr und andere Einsatzorganisationen.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) drängte daher auf eine gemeinsame neue Leitstelle, um Kosten zu sparen und die Verwaltung zu straffen. Es gab einen Besuch bei der integrierten Leitstelle in Vorarlberg, bei dem sich die Funktionäre über die Zusammenarbeit in der Praxis informierten. Es folgten auch Gespräche, doch aus Sicht des Roten Kreuz sei eine gemeinsame Leitstelle mit der Feuerwehr nicht umsetzbar, so Ambrozy. Für eine gemeinsame Leitstelle seien gewaltige Vorarbeiten zu leisten, auch die Grundstücksfrage sei nicht geklärt, ebenso wenig die organisatorischen Fragen. Denn es seien zwei große Verbände, die gemeinsam etwas tun sollten. Aufgabenverteilung und die Frage der Wahrnehmung der behördlichen Aufgaben bedingten eine gediegene Vorarbeit, so Ambrozy, die Zeit habe man nicht mehr.

Neue Leitstelle wird gebaut

Das Rote Kreuz wird in Absprach mit Kaiser, wie ursprünglich geplant, eine eigene neue Leitstelle bauen. Sie wird in Klagenfurt-Harbach entstehen, wenige Meter von der jetzigen Landesalarm- und Warnzentrale entfernt. In der Steiermark und in Salzburg werde es auch so gemacht, so Ambrozy: „Hier geht es in erster Linie um die Fahrzeuge und das Lager für den Katastrophenfall in Kärnten. Es geht aber auch um die Wartung und Hygiene unserer Blutspendebusse, sowie die Wartung unseres gesamten Fuhrparks.“ Daher werde man laut Ambrozy in Harbach, auf eigenem Grundstück, ein Logistikzentrum errichten, gemeinsam mit der neuen Landesleitstelle.

Zehn bis zwölf Millionen Euro werde die neue Leitstelle kosten. Das Rote Kreuz könne dies auch ohne Zuschuss des Landes finanzieren, so Ambrozy. Geplanter Baubeginn ist im Frühjahr 2015. Vom Landesfeuerwehrverband heißt es, man könne derzeit auch mit zwei getrennten Leitstellen leben. Mittel- bis langfristig werde die Zeit wohl reif für eine gemeinsame Blaulicht-Leitstelle.

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