Getreide: Mehr Ertrag aber schlechtere Qualität

Im Vergleich zur Rekordhitze und den niedrigen Erträgen im Vorjahr sieht der Ertrag von Obst und Getreide heuer besser aus. Die Qualität beim Getreide sei heuer durch die lang anhaltende Regenzeit aber schlechter als sonst.

Eine Getreideernte Mitte August sei eher selten, sagt Markus Tschischej, von der Landwirtschaftskammer. Auch die Qualität des Getreides sei auch schon einmal besser gewesen: „Speziell, was den Mahl- oder Qualitätsweizen betrifft, da ist es so, je öfter es regnet, beginnen die Qualitätsparameter, die für eine gute Mehlausbeute und Backfähigkeit des Weizens gelten, zu leiden.“

Maisfeld grün gesund

ORF/Petra Haas

Maisfeld im heurigen Sommer.

Ähnlich ist das Bild auch beim Mais, hier könne sich aber noch einiges zum Besseren wenden, wenn es trockener werde. Bleibe die Witterung im Herbst ähnlich wie der Sommer, werde es eine hohe Erntefeuchte geben, so Tschischej. Für die Bauern bedeute das höhere Trocknungskosten. Das schlage sich auf jeden Fall im Preis nieder. Beim Mais werde der Preis, den die Bauern erzielen, unter dem des Vorjahres liegen.

Weil heuer auch in anderen Ländern gute Maisernten vorausgesagt werden, sei laut Tschischej auch mit einem Preisverfall für die Bauern zu rechnen - bis zu 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es werde in Summe mehr produziert, als verbraucht. Der Preis pro Tonne bei Getreide sei im Vergleich zum Vorjahr auch um fast 25 Prozent zurückgegangen, sagte Tschischej.

Äpfel und Birnen könnten billiger werden

Etliche Regentage und Hagel hätten vor allem bei Erdbeeren und Kirschen zu Einbußen geführt. Auf Zahlen wollte sich Siegfried Quendler vom Landesobstbauverband nicht festlegen. Positiver falle die Bilanz bei Äpfeln und Birnen aus. Ein Zuwachs im einstelligen Bereich im Vergleich zum Vorjahr sei möglich, sagte Quendler. Es könnte sein, dass die Preise zum Vorjahr im Handel sinken werden. Die Regionalität komme den Obstbauern zu Gute, Kärntner kaufen Kärntner Obst. 100 Tonnen an Obst würden in Kärnten heuer geerntet, die vorwiegend direkt vermarktet werden.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Johann Mößler, verlangte am Mittwoch, dass der Handel die russische Import-Sperre nicht ausnutzen dürfe. Die Verkaufspreise für die Konsumenten dürften nicht „ungebührlich“ gesenkt werden, so Mößler.

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