Carinthischer Sommer droht mit Abwanderung

Das Festival Carinthischer Sommer droht mit einer Abwanderung aus Ossiach. Der bisherige Mietvertrag für die Büros im Stift Ossiach läuft Ende des Monts aus und wurde noch nicht in derselben Form verlängert. Kulturlandesrat Christian Benger (ÖVP) will verhandeln.

Der Ende August auslaufende Mietvertrag für die Büroräumlichkeiten im Stift, das im Landeseigentum steht, wurde in der bisherigen Form nicht verlängert, sagte ein Sprecher des Festivals zur Austria Presse Agentur. Nach einem neuen Entwurf der Kulturabteilung stünden dem Carinthischen Sommer Garderoben, Lagerräume und auch der dazugehörige Flur nicht mehr zur Verfügung.

„Sollen wir die internationalen Künstler im Hof die Unterhosen wechseln lassen“, fragt Festivalsprecher Markus Siber verärgert. Er vermutet den Grund für die Schwierigkeiten bei der Carinthischen Musikakademie (CMA): „Die CMA braucht mehr Platz.“ Ursprünglich habe diese ihre Veranstaltungen das übrige Jahr gemacht, nun fänden sie zunehmend in den Sommer statt, ebenso der Musikunterricht.

Abwanderung nach Villach möglich

Für den Alban Berg Saal, den der Carinthische Sommer etwa als Schlechtwetter-Ausweichquartier für Konzerte im Stiftshof braucht, bekomme man auch mit einem Jahr Vorlaufzeit keine verbindliche Zusage, so Siber. Falls sich der Konflikt nicht beilegen lässt, könnte der Carinthische Sommer ganz an den zweiten Veranstaltungsort Villach ziehen. Intendant Thomas Daniel Schlee: „Der Umgang des Landes Kärnten mit seinem renommiertesten Festival kann so nicht hingenommen werden.“

Kulturlandesrat Christian Benger (ÖVP) will verhandeln und plant, den bestehenden Mietvertrag des Carinthischen Sommers vorerst bis Ende Oktober zu verlängern. In der Zeit bis dahin sollen Verhandlungen und eine Begehung der Räumlichkeiten stattfinden. Ob diese Vertragsverlängerung um zwei Monate auch rechtlich möglich ist, werde noch geprüft, sagte eine Sprecherin am Dienstagnachmittag.

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